Unbekannte zündeten sieben Wagen des Unternehmens an. Die Hamburger Polizei vermutet einen politischen Hintergrund.
Lange war es ruhig geblieben, das Phänomen schien beinahe verschwunden. Doch in der Nacht zu Donnerstag ist es auf Hamburger Straßen wieder zu mehreren Autobrandstiftungen gekommen. Unbekannte Täter zündeten in Altona und Bahrenfeld insgesamt sieben abgestellte Autos an. In allen Fällen handelt es sich um Fahrzeuge der Deutschen Telekom und deren Tochterfirma DeTe Fleet Services. Die Kripo vermutet einen politischen Hintergrund, die Staatsschutzabteilung ermittelt.
Nahezu zeitgleich - um 3.08 und 3.09 Uhr - meldeten Anwohner bei Polizei und Feuerwehr Flammen vor ihren Fenstern in der Lyserstraße (Bahrenfeld) und in der Langenfelder Straße (Altona). Auf einem Werkshof in der Lyserstraße brannten ein Renault Mégane und zwei Opel Astra, an der Langenfelder Straße zündeten die Täter einen Golf Kombi und drei Opel Astra an. Am ersten Tatort fingen die Wagen jeweils im vorderen Bereich Feuer, drei an der Langenfelder Straße abgestellte Wagen von DeTe Fleet Services brannten komplett nieder, einer wurde an der Front beschädigt. Das Tochterunternehmen der Telekom hat sich auf Fuhrparkmanagement für Unternehmen spezialisiert.
Hinweise auf die vermutlich koordiniert vorgehenden Täter gab es zunächst nicht. Als die Flammen an den Fahrzeugen entdeckt wurden, waren sie bereits getürmt. Nach ersten Erkenntnissen hatten die Täter die Reifen mit Brandbeschleuniger entzündet. Bis die Flammen um sich griffen, vergingen vermutlich mehrere Minuten. Ein Bekennerschreiben lag der Polizei bis gestern Abend noch nicht vor. Die Polizei sucht deshalb Augenzeugen, die an der Lyserstraße oder an der Langenfelder Straße in der Nacht zu Donnerstag Verdächtiges beobachtet haben. Die Telefonnummer für Hinweise lautet: 42 86 56 789. Auch in Wilhelmsburg ist in der Nacht ein Auto ausgebrannt. In diesem Fall geht die Kripo allerdings von einem technischen Defekt aus.
Im Jahr 2011 hatte die Polizei insgesamt 293 Autobrandstiftungen in Hamburg gezählt - ein Plus von 86 Prozent zum Vorjahr. Seit Jahresbeginn 2012 hat sich der Trend erfreulicherweise abgeschwächt.