Die Freie ArbeiterInnen Union München lädt zum Vortrag über den Widerstand und die gewerkschaftlichen Perspektiven in der Leiharbeit ins EineWeltHaus (Raum 211), Schwanthalerstraße 80.
Warum ist die FAU die einzige Gewerkschaft in Deutschland, die die völlige Abschaffung der Leiharbeit fordert? Und wieso bezeichnet sie diese als Zwangsarbeit, Lohndrückerei und Menschenhandel? Der Gewerkschafter Kersten Cohrs (Frankfurt/M.) wird die Strukturen und Arbeitsbedingungen der Leiharbeitsbranche beleuchten, jedoch auch auf die Möglichkeiten der Selbstorganisierung bzw. des Widerstands eingehen.
Inzwischen hat die Anzahl der LeiharbeiterInnen die Millionengrenze überschritten. Sie verdienen im Schnitt 30 bis 50 Prozent weniger als ihre KollegInnen im Entleihbetrieb. Durch die meist kurze Beschäftigungsdauer entfallen für die LeiharbeiterInnen zudem Lohnersatzleistungen, Urlaubsansprüche oder der Kündigungsschutz. Für die Betriebe bedeutet die Leiharbeit dagegen zweistellige Wachstumsraten, den Zugriff auf flexible Arbeitskräfte und die legale Möglichkeit zum Lohndumping. Doch auch die herkömmlichen Gewerkschaften spielen in diesem Business eine mitunter unrühmliche Rolle, unter anderem durch den Abschluss von Dumpingtarifverträgen. Zudem stimmen sie mit den Bossen überein, dass der Standort Deutschland ein Heer von ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen braucht, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Damit setzt sich jedoch der Lohndruck auf die Stammbelegschaften sowie die Arbeitsverdichtung fort oder wird sogar noch gesteigert.
Es kann letztendlich nur um die Forderung nach der Abschaffung bzw. den Kampf gegen die Leiharbeit gehen.