Fall Norbert Weidner
BONN. Der Fall Norbert Weidner beschäftigt nun auch die Bonner Staatsanwaltschaft. Wie Behördensprecher Fred Apostel bestätigte, wird gegen den früheren Neonazi und mittlerweile zur Burschenschaft der Raczeks gehörenden Weidner wegen des Verdachts der Verunglimpfung Verstorbener ermittelt.
Der hatte in einem Leserbrief in einem Mitgliederblatt seiner Burschenschaft den evangelischen Pfarrer und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer als Landesverräter bezeichnet. Laut Apostel gingen mehrere Strafanzeigen ein.
Die Hetze gegen Bonhoeffer hatte auch die FDP aufgeschreckt: Sie erfuhr erst durch die Veröffentlichung des Falles, dass Weidner seit zehn Jahren Mitglied ihrer Partei ist und beantragte sofort ein Ausschlussverfahren. Auch bei den Burschenschaften formiert sich eine Protestaktion: Einige Mitglieder starteten eine Unterschriftenaktion, in der gefordert wird, Weidner als Schriftleiter der Mitgliederzeitschrift abzusetzen.
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Das begrüßt die Evangelische Studierendengemeinde. "Wir ermutigen alle Stimmen in den deutschen Burschenschaften, die sich laut und eindeutig von rassistischen und rechtsradikalen Positionen distanzieren", teilte Studentenpfarrer Michael Pues mit.