Mit Lob und Dank von offizieller Seite überhäuft wurden gestern auf dem Villinger Münsterplatz die Soldaten der Patenkompanie von Villingen-Schwenningen, die vom Afghanistaneinsatz zurückgekehrt sind. Dagegen gab es von einer kleineren Gruppe linker Demonstranten Pfiffe und Protestgeschrei.Die Stimmung vor dem feierlichen Rückkehr-Appell auf dem Münsterplatz für die in Immendingen stationierte Panzerpionierkompanie 550 war angespannt.
Rund 20 jugendliche Antimilitaristen aus der Doppelstadt und von auswärts schwenkten rote und schwarze Fahnen und versuchten, die Veranstaltung lautstark zu stören. Sie skandierten Parolen wie „Gegen Krieg und Militär, Feuer und Flamme der Bundeswehr“ und wurden von Polizei und Bundeswehrkräften zurückgedrängt, um den einmarschierenden Afghanistan-Heimkehrern einen Durchgang zu schaffen. Die anwesenden Gäste zeigten wenig Verständnis für diese Protestform. Insgesamt aber blieb es friedlich und die Veranstaltung, die von der Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen musikalisch umrahmt wurde, konnte ungeachtet der Sprechchöre wie geplant ablaufen.
Alle Redner zeigten sich gestern erleichtert und dankbar, dass die Immendinger Soldaten ohne Tote und Verletzte unversehrt zurückgekehrt sind. Als Vertreter des Parlaments dankte der Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder (CDU) den „Bürgern in Uniform“, dass sie in Afghanistan Leib und Leben riskiert hätten, um sich für Frieden, Freiheit und Freizügigkeit in diesem Land einzusetzen.
„Sie haben einen großartigen Job gemacht“, urteilte Kauder.
Bürgermeister Rolf Fußhoeller erinnerte an die Gefährdungen, denen die
Soldaten ausgesetzt waren und betonte: „Die Stadt Villingen-Schwenningen
steht voll und ganz hinter ihrer Patenkompanie.“ Die Anwesenheit von
Bürgern und Traditionsvereinen wertete er als Hinweis für die
Unterstützung auch der Bevölkerung.
Brigadegeneral Johannes Hagemann, einer der Kommandeure der
Deutsch-Französischen Brigade, betonte, dass es keinem anderen Verband
der Bundeswehr gelungen sei, ohne Gefallene vom Observationspunkt Nord
in der Provinz Baghlan heimzukehren. Die unversehrte Rückkehr sei keine
Selbstverständlichkeit. Zugleich wies der darauf hin, dass die
Immendinger Panzerpioniere auch 14 Mann im Einsatz im Einsatz im Kosovo
haben.
Dort wurden unlängst an der Grenze zu Serbien mehrere dieser Soldaten
unter Feuer genommen und mit Brandflaschen beworfen. Auch diese Männer
hätten sich bestens bewährt. Mit der Nationalhymne, intoniert von der
Stadtmusik, klang der Rückkehr-Appell feierlich aus.