„Frauenkampf heißt Klassenkampf“
Stuttgart: Aktionen zum Frauenkampftag
Über Anlass und Hintergründe der Aktionen wird an dieser Stelle nicht informiert. Einzelheiten hierzu unter:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/55265
http://linksunten.indymedia.org/de/node/56159
14:50 Uhr
Wir treffen am Stuttgarter Hauptbahnhof ein.
14:56 Uhr
Am Anfang der Lautenschlager Straße stehen einige Menschen, überwiegend Frauen, am Straßenrand. Zwei sommerlich gekleidete Polizeibeamte kontrollieren den Versammlungsbescheid.
Vor den rund 70 KundgebungsteilnehmerInnen werden mehrere Reden gehalten.
Die Kundgebung wird offiziell von der Versammlungsleiterin beendet.
15:37 Uhr
Zwei Polizisten verlassen ihren Einsatzwagen und laufen in Richtung Parkhaus, an dem im obersten Stockwerk Transparente angebracht wurden.
Weitere zwei Beamte ziehen los, um sich um die Transparente zu kümmern.
15:39 Uhr
Es formiert sich spontan ein Demonstrationszug, der sich zunächst entlang der Lautenschlager Straße bewegt und an der ersten Kreuzung in Richtung Königstraße abbiegt.
15:42 Uhr
Die DemonstrantInnen nehmen sich die Königstraße.
15:56 Uhr
Vor dem Wilhelmsbau/Rotebühlplatz sammeln sich die AktivistInnen zu einer Kundgebung.
Die Polizei ist verhältnismäßig stark präsent und „overdressed“ in Aktion. Dies wird auch von einigen Passanten entsprechend kommentiert.
Zwei Beamte prüfen den Versammlungsbescheid
15:59 Uhr
Die Polizeitruppe zieht ab. Zwei Beamte stehen mit ihrem Einsatzwagen weiter beobachtend am Rande der Kundgebung.
16:19 Uhr
Die Versammlungsleiterin wird aufgefordert, sich ins Einsatzfahrzeug zu begeben. Mit was sie in diesem Gespräch konfrontiert wird, entzieht sich unserer Kenntnis.
16:20 Uhr
Die beiden Polizisten kontrollieren Kundgebungsteilnehmer.
16:24 Uhr
Ein namentlich bekannter Polizist führt mit einem Journalisten eine Diskussion über dessen Tätigkeit und formuliert seine Antipathie gegenüber dem Journalisten.
Die Polizisten werfen einem Kundgebungsteilnehmer beleidigende Äußerungen vor. Die angebliche Beleidigung wurde von mehreren Zeugen vernommen.
Die Versammlungsleiterin beendet offiziell die Aktion.
17:04 Uhr
Wir befinden uns am Ausgang des Bahnhofs in Bad Cannstatt. Hier stehen rund 50 Menschen in kleineren Gruppen zusammen und unterhalten sich.
17:05 Uhr
Die Ansammlung löst sich auf.
17:18 Uhr
Im Innenhof des „Krankenhaus vom Roten Kreuz“ findet eine Kundgebung statt. Die Rednerin solidarisiert sich mit den Beschäftigten des Krankenhauses.
An die Krankenhausleitung wird ein Preis übergeben.
Im Hintergrund läuft der Musikbeitrag „Das goldene Stück“.
17:42 Uhr
Wir befinden uns an der Ecke Nordbahnhof-/Rosensteinstraße. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Gebäude der „Agentur für Arbeit“.
17:49 Uhr
Wir nehmen das Gebäude näher in Augenschein.
18:05 Uhr
Wir befinden uns in der U-Bahn in Richtung Innenstadt. Ein Fahrkartenkontrolleur diskutiert heftig mit einem vermeintlichen Schwarzfahrer. Da der Fahrgast seine Fahrkarte nicht finden kann, besteht der Kontrolleur auf das Einsehen des Personalausweises des immer noch suchenden Mannes. Zwischenzeitlich haben viele Fahrgäste die U-Bahn verlassen. Letztendlich findet der Mann dann doch noch seinen gültigen Fahrausweis und der Kontrolleur bleibt erfolglos zurück.
18:12 Uhr
Auf der Königstraße kommt es zu einer Ansammlung von Personen, die sich angeregt unterhalten.
18:30 Uhr
Es findet eine Polizeiaktion statt, deren Ursache im Dunkeln bleibt.
Passanten berichten uns von einem angeblichen Kaufhausdiebstahl.
18:35 Uhr
Vor der Eberhardskirche kommt es zu einer sichtbaren Menschenansammlung die sich innerhalb von wenigen Augenblicken wieder auflöst.
18:50 Uhr
Vor der Stiftskirche (zwischen Marktplatz und Königstraße) wird ein Transparent ausgebreitet und es wird ein Redebeitrag zur Rolle der Kirche in unserer Gesellschaft gehalten.
Es werden Merkzettel an den Kirchenwänden angebracht…
… und AktivistInnen verteilen Kondome an Kirchenbesucher und Passanten.
18:53 Uhr
Es formiert sich eine Spontandemonstration, die sich in Richtung Königstraße bewegt.
Die DemonstrantInnen ziehen über die Königstraße in Richtung Rotebühlplatz.
18:58 Uhr
Am Ende der Königstraße, kurz vor erreichen des Wilhelmsbaus, löst sich die Demonstration innerhalb weniger Sekunden auf.
20:00 Uhr
Im gut besuchten Lilo-Herrmann-Haus endet der Aktionstag mit einer Vokü und einigen Liedbeiträgen eines Frauenchors.
Kurze darauf beenden wir unsere Beobachtungen.
Fazit:
Eine kreativer, abwechslungsreicher Aktionstag, der die unterschiedlichsten Aktionsformen beinhaltete. Die TeilnehmerInnen stellten unter Beweis, dass man das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit auf eine erfrischende Art beanspruchen kann. Diese spontanen, direkten Aktionen könnten für andere Gruppierungen als Vorbild dienen. Es wäre sehr begrüßenswert, wenn zukünftig mehr derartige Aktivitäten stattfinden würden. Die ablehnende Haltung der Polizei war nicht zu übersehen, die teilweise sehr genervt reagiert hat. Eine völlig unverständliche Reaktion, da die TeilnehmerInnen nichts anderes getan haben, als ihr Grundrecht auf Versammlungsfreiheit auszuüben. Es ist eine Aufgabe der Polizei, dieses Recht auf Versammlungsfreiheit zu schützen und ganz sicher nicht, die Ausübung dieses Rechts zu behindern. Fördern, meine Herrschaften, nicht behindern! Und dazu bedarf es keiner Polizeitrupps in Kampfausrüstung.
Fotobericht unter:
http://www.die-beobachter.info/index_htm_files/120310_DB_Frauenkampftag_...