Homophobie im Reggae - Vortrag mit Patrick Helber
Seit einigen Jahren werden die zahlreichen, jährlich in Deutschland stattfinden Reggae-Festivals von Protesten von Schwulen-, Lesben und Transsexuellen-Organisationen begleitet. Die einst unter dem Motto «One Love» verklärte Musik aus Jamaika, welche von vielen HörerInnen mit Bildern von Sandstränden und Cannabis rauchenden Rastas verbunden wurde, ist seither durch ihre zum Teil homophoben Inhalte ins Interesse von PolitikerInnen, Menschenrechtsorganisationen und Medien geraten. Häufig stehen sich BeführworterInnen und GegnerInnen der Musik mit ähnlichen Argumentationsweisen gegenüber. Viele Reggae-Fans halten die anti-homosexuellen Inhalte für einen Teil der jamaikanischen Kultur und damit für unveränderlich und gerechtfertigt. Schwule-, Lesben und Transsexuellen-Verbände stigmatisieren hingegen Jamaika, als «den homophobsten Ort der Welt» und rufen, ohne sich mit der öffentlichen Debatte auf der Insel zu beschäftigen, zur Rettung der scheinbar wehrlosen jamaikanischen Trans- und Homosexuellen auf.
Der
Vortrag soll aufzeigen, woher die homophoben Inhalte in der
jamaikanischen Populärmusik kommen und was Kolonialismus und Sklaverei
damit zu tun haben. Außerdem soll ein Blick auf die deutsche Reggae-
Dancehall -und Soundsystem-Szene und der Umgang mit der
Homophobie-Debatte hierzulande geworfen werden.
Vortrag in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg und dem Bermuda.Funk (Freies Radio Rhein-Neckar e.V.)
Mit Patrick Helber
Ort:
ZEP (Studierendenzentrum PH Heidelberb)
Zeppelinstr.1 (Fachbereich Blindenpädagogik)
69121 Heidelberg
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