Kanzlei in Rastatt
Rastatt - Der Rastatter Anwalt Klaus Harsch hat sich von zwei seiner Anwälte in der gemeinsamen Kanzlei H 3 getrennt und deren Stuttgarter Filiale geschlossen. Die beiden Anwälte sind in der rechtsextremen Szene keine Unbekannten: der Scheidungsspezialist Steffen Hammer war Sänger und Kopf der Rechtsrockgruppe Noie Werte bis zur Auflösung der Band vor einem Jahr.
Mit Musik der auch in NPD-Kreisen auftretenden Gruppe hat das Zwickauer Mördertrio Nationalsozialistischer Untergrund "NSU" Bekennervideos unterlegt. Der Arbeitsrechtler Alexander Heinig war zeitweise Sänger und Bassist der Blood-and-Honor-Rockband Ultima Ratio und ist in den 90er Jahren im Umfeld der Stuttgarter Nazi-Skinhead-Organisation Kreuzritter für Deutschland aufgefallen. Hammer und Heinig traten häufig als Verteidiger für Rechtsextreme auf, darunter auch für Neonazis.
Dem CDU-Mitglied Harsch wurde wegen seiner Kanzleikollegen von verschiedenen Medien mangelnde Distanz zur rechtsradikalen Szene vorgeworfen, Harsch selbst behauptet in einer Stellungnahme "die Vergangenheit der Kollegen in Stuttgart" so nicht gekannt zu haben. Die CDU prüft derzeit, ob Gründe für einen Parteiausschluss vorliegen.
Wohllebens Verteidigerin ehemalige NPD-Funktionärin
Nicht getrennt hat sich Harsch von der Rechtsanwältin Nicole Schneiders in Rastatt, obwohl gerade deren Vergangenheit und Gegenwart Fragen aufwirft, die beantwortet werden müssten. Schneiders war unter ihrem Mädchennamen Schäfer während ihres Studiums nicht nur einfaches Mitglied der NPD, sondern stellvertretende Kreisvorsitzende der Partei in Jena, ausgerechnet unter dem damaligen Kreisvorsitzenden Ralf Wohlleben, ausgerechnet im Zeitraum von 2001 und 2002, in welchem der NPD-Funktionär Wohlleben nach Ermittlungen der Bundesanwaltschaft der Terrorgruppe "NSU" per Kurier eine Waffe zugestellt haben soll.
Die Rastatter Harsch-Kollegin Nicole Schneiders ist derzeit Verteidigerin von Wohlleben, der in Untersuchungshaft sitzt. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm Beihilfe zu sechs Morden vor. Schneiders gibt ihre frühere Mitgliedschaft in der NPD zu, stuft sie jedoch zeitlich vage "etwa 2000/2001" und als "kurzzeitig" ein. sie