Warum verhungern täglich 100.000 Menschen?

Workshop zum Thema:

Warum verhungern täglich 100.000 Menschen auf der Welt?

Montag, 05. Dezember, 19.30 Uhr
Pforzheim, Cafe Havanna, Maximilianstr. 96

 

Veranstalter des Workshops:

Infoladen Pforzheim

Versus Tübingen
Kapitallesekreis Karlsruhe

Flyer



Seit 40 Jahren kann hierzulande jeder, der es wissen will, erfahren, dass weltweit zigmillionenfach gehungert wird. Ebenso lange zurück reicht die Geschichte der staatlichen Hilfsprojekte, der NGOs und der regelmäßigen Spendenaufrufe. Gleichwohl: Der Hunger ist darüber nicht weniger geworden, sondern ganz im Gegenteil: Heutzutage, erfährt man, stirbt jede Sekunde ein Mensch an den Folgen von Mangelernährung. Ein Mangel, der nicht auf einem Mangel an Nahrungsmitteln oder einer unzureichenden landwirtschaftlichen Produktivkraft beruht, denn an Essbarem fehlt es, weltweit gesehen, nicht. Wie lässt er sich dann erklären?

In den Medien werden in Bezug auf die aktuellen Hungerkatastrophen zahlreiche „Faktoren“ benannt, wie die Dürre, die Spekulationen auf Nahrungsmittel, das „Land Grabbing“ und einiges mehr. Wir wollen den verschiedenen Erklärungen kritisch nachgehen und prüfen, was sie über die eingerichteten politischen und ökonomischen Verhältnisse verraten. Es soll dabei u.a. folgenden Fragen nachgegangen werden:

    - Auf was für Verhältnisse muss eine Dürre im 21. Jahrhundert treffen, wenn sie zu einer Hungerkatastrophe führt?
    - „Mit dem Essen spielt man nicht!“ wird derzeit dem Finanzgewerbe, in Hinblick auf dessen Spekulation auf künftige Erträge und Preise, entgegengehalten. Was ist eigentlich die Funktion des Spekulationsgewerbes auf dem Weltmarkt für Nahrungsmittel? Und warum wird sich darüber in besonderer Weise aufgeregt?
    - Dass Wohnungen nur zu bewohnen sind und Land nur zu gebrauchen ist, wenn Leute eine Miete bzw. Pacht dafür abdrücken, das gilt hierzulande als ganz normal und ist den Medien keiner Aufregung wert. Wenn kapitalistische Konkurrenten wie China Land in Afrika für ihre nationale Entwicklung pachten und dort nachwachsende Rohstoffe statt Nahrungsmittel anbauen, so dass die Lebensmitelpreise steigen, dann wird ihnen von ehemaligen Kolonialländern „Land Grabbing“ vorgeworfen. Was ist das eigentlich – „Land Grabbing“?
    - Und warum haben die jahrzehntelangen Bemühungen um „Hungerbekämpfung“ von der (über )staatlichen UN-Welthungerhilfe über die Kampagnen der verschiedensten NGOs (kirchliche wie „Brot für die Welt“, philanthropische usw.) bis hin zu alternativ-ökonomischen wie Fair Trade nichts gebracht hinsichtlich der Beseitigung des Hungers? Fehlt’s da nach 40 Jahren Hungerbekämpfung immer noch an Wissen, woher der Hunger kommt?

Es ist jede/r eingeladen, mit uns zu diskutieren.