G8-Treffen von Sardinien auf Abruzzo verlegt

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Der G8-Gipfel, der vom 8. bis zum 10. Juli in La Maddalena stattfinden sollte, wurde gestern auf das italienische Festland verlegt. Die italienischen Minister stimmten Berlusconis Entscheidung zu und versprachen volle Unterstützung, es liege aber an den teilnehmenden Ländern, das letzte Wort zu sprechen.

 

“Kein Kommentar”, ist die Stellungnahme Frankreichs, Deutschlands und Englands zu der Entscheidung Berlusconis, den G8-Gipfel von Sardinien nach Abruzzo zu verlegen. “Zeit und Ort” des Gipfels zu bestimmen seien Aufgaben des Gastgeber-Landes, so die diplomatische Sprecher der drei Nationen.

Die Nachricht wurde in vielen internationalen Medien bekannt gegeben, schneller, als die offizielle Presseagentur der italienischen Regierung hätte die Nachricht verbreiten können. Laut Berlusconi hätten die G8-Länder dann die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der vom Erdbeben verursachten Zerstörung zu machen. Die eigentliche Gründe für einen G8-Gipfel werden somit ignoriert, um die italienische Notstandssituation in aller Welt vor allen anderen Problemen in den Vordergrund zu stellen und das Treffen wird von Berlusconi zum eigenen politischen Nutzen missbraucht.

 

Der Sprecher der europäische Kommission in Brüssel meinte "Ich denke, dies ist eine starke symbolische Geste”. Denn leicht durchsetzbar ist Berlusconis Vorhaben nicht.Die deutsche Regierung “verlässt sich auf ihre italienische Partner, die die notwendige logistische Bedingungen für einen erfolgreichen Gipfel schaffen sollen.“

 

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Was die Proteste angeht, ist sich Berlusconi sicher, dass die Demonstranten sich nicht trauen würden, in einer so leidende Stadt aufzutauchen. DieseAussage steht im krassen Widerspruch zu der isolierten Lage des ehemaligen amerikanischen U-Boot-Stützpunktes, die auf Grund seinerFunktion eine schon bestehende militärische Infrastruktur bietet, die gegenüber Demonstranten mehr Sicherheit bietet, als eine verwüstete Stadt, in der die Mehrzahl der noch stehenden Gebäuden nicht mehr bewohnbar ist.

 

Die Verlegung hat nach Berlusconis Aussagen das Ziel, das eingesparte Geld [welches Geld wie eingespart wird ist nicht näher erklärt, Anmerkung des Autors] würde dem Wiederaufbau zu Gute kommen, und dies sei “eine gute Möglichkeit, den Größen der Welt ein italienisches Effizienz- und Schnelligkeit-Modell zu zeigen”.

 

Antonio di Pietro, Anführer der Oppositionspartei Italia dei Valori, kommentiert: “Das ist eine sehr schöne Sache, aber wird sollen den Menschen nichts vormachen”. ”Es ist nicht wahr, dass 200 Millionen eingespart werden. Im Gegenteil, es werden 500 Millionen aus dem Fenster geworfen, 300 sind bereits für die Infrastrukturen drauf gegangen und 200 sind nötig, um der Notstandssituation in Abruzzo zu begegnen.”. “In diesen zwei Monaten vor dem G8 werden die Wiederaufbaukraefte, Helfer und Mitarbeiter des Katastrophenschutzes und des THW, mehr mit dem G8 beschäftigt sein als mit dem Wiederaufbau.

 

CNN-Nachrichten über den Erdbeben in Abruzzo

 

Offizielle Internetseite des G8-Gipfels 2009