In diesem Artikel möchten wir zurückblicken auf die bisherigen Aktionen der Bildungsbewegung Duisburg und den Bildungsstreik 2011 als das Ergebnis einer langen Arbeitsphase betrachten.
Die Bildungsbewegung Duisburg hat sich am 22. September gegründet, mit der Absicht auch in Duisburg einen starken Bildungsstreik auf die Beine zu stellen. Dazu haben wir seitdem ein wöchentliches Plenum veranstaltet, in dem Schüler, Studenten und Auszubildende aus dem ganzen Stadtgebiet zusammengekommen sind. Dieses offene Plenum wird auch weiterhin bestehen und zu bildungspolitischen Themen in Duisburg arbeiten.
Unter anderem haben wir im Zuge der Vorbereitung mehrere Texte geschrieben, 10.000 Flyer gedruckt und getackert, Transparente und Hochhalter gemalt und außerdem in der Aktionswoche noch mehrere Flashmobs in der Stadtmitte veranstaltet, welche gefilmt wurden und bald auf unserer Seite zu finden sind. Unsere aktive Mobilisierungszeit beschränkte sich größtenteils leider auf den Zeitraum vom 07. bis zum 16. November. Grund hierfür war, dass die Herbstferien in NRW sehr ungünstig Lagen.
Hinaus auf die Straße!
Unser erstes öffentlichkeitswirksames Auftreten als Bildungsbewegung Duisburg war unsere Aktion an der Gesamtschule Duisburg-Mitte, bei welcher wir gegen einen Bundeswehrbesuch protestierten. Es wurden Flyer verteilt und Gespräche geführt, um den SchülerInnen zu vermitteln, dass die Bundeswehr alles andere als der normale Arbeitgeber ist, als der sie sich präsentiert. Das Militär hat nichts im öffentlichen Raum zu suchen – Erst recht nicht als Arbeitgeber!
Für die später folgende, aktive Mobi-Phase haben wir ein Konzept einer aktiven und passiven Mobilisierung erarbeitet: Schulen, in denen wir und unser Umfeld stark vertreten sind, konnten direkt mit Flyern versorgt werden. Dazu wurden Schülervertretungen und LehrerInnen angesprochen, um eine intensive Mobilisierung zu erreichen. An zentralen Schulen, an welchen wir unterrepräsentiert waren, veranstalteten wir Flyeraktionen vor den Schultoren. So waren wir in der Woche vom 07. bis 11. November immer an ungefähr zwei bis drei Schulen pro Tag, um die SchülerInnen zu informieren. Insgesamt traten wir mit vielen LehrerInnen und Schulleitungen in Kontakt, um uns vorzustellen und unsere Positionen zu erklären.
In der Woche vor dem Streik folgten dann Flyer-Aktionen mit Auto, Transparenten, Megafon und Musik, sowie die Flashmobs in der Innenstadt.
Insgesamt wurde an etwa 15 Schulen mobilisiert und auch in der Öffentlichkeit wurde für den Bildungsstreik geworben.
Gemeinsam Streiken!
Für den Streiktag mobilisierten wir zu drei Treffpunkte in Duisburg Mitte/Süd, West und Nord, um damit möglichst viele SchülerInnen zu erreichen. Während die Treffpunkte Mitte/Süd und West gegen 8:30 Uhr eine gemeinsame Demonstration mit etwa 400 SchülerInnen vom Hauptbahnhofsvorplatz zum Dellplatz starteten, lief auch der Treffpunkt Nord mit etwa 100 SchülerInnen eine kleine Runde durch Hamborn. Anschließend kamen sie zur Demonstration in Stadtmitte, welche gerade erst von der Zwischenkundgebung am Dellplatz losgelaufen war. Mit guter Laune, bunten Transparenten, Fahnen und hunderten Trillerpfeifen ging es los. Die Demonstration machte mit lauter Musik und kämpferischen Sprechchören wie „Bildungsklau im ganzen Land – Unsere Antwort Widerstand!“ und „Streik in der Schule, Streik in der Fabrik – Unsere Antwort auf eure Politik!“ auf sich aufmerksam und lief in Richtung Rathaus, um von dort aus vorbei am Stadttheater, dem Casino sowie am Landfermann-Gymnasium vorbeizuziehen. Dabei sorgten Sprinteinlagen und Reden für zusätzliche Stimmung. Gegen 11:00 Uhr kam der Demonstrationszug wieder am Hauptbahnhofsvorplatz an, wo dann die Abschlusskundgebung gehalten wurde.
Zusammen Kämpfen!
Wir bedanken uns bei allen SchülerInnen, StudentInnen und Auszubildenden, wie auch allen Menschen, die solidarisch mit uns waren und uns unterstützt haben. Besonders wollen wir die Schülerinnen und Schüler loben, die trotz erheblicher Drohungen seitens ihrer Schulleitung am Streik teilgenommen haben! Wir werden es niemals hinnehmen, dass es an der jeweiligen Schule liegt, ob jemand von seinen demokratischen Rechten Gebrauch machen darf oder nicht! Weiterhin werden wir alle unterstützen, denen nun unentschuldigte Fehlstunden, Tadel, Nachsitzen oder sogar Klassenkonferenzen drohen. Erneut wollen wir euch dazu auffordern, uns bei Problemen mit der Entschuldigung zu kontaktieren – Wir lassen euch nicht allein!
Wir werden uns in einer öffentlichen Pressemitteilung an die uns bekannten Schulen wenden, die den StreikteilnehmerInnen immernoch ihr Demonstrationsrecht verwehren wollen und die Teilnahmebestätigung nicht annehmen. Wir fordern alle Schulen dazu auf sich mit den Forderungen und Aktionen der Bildungsstreik-Bewegung solidarisch zu erklären – Lasst uns eintreten für Solidarität und freie Bildung!
Die Bildungsbewegung Duisburg wird auch weiterhin aktiv bleiben: Nach einer ausführlichen Nachbereitung der Demonstration werden wir zum Thema Bundeswehr arbeiten und weiterhin versuchen, sie aus den Duisburger Schulen wie auch aus dem öffentlichen Raum zu verbannen! Es bleibt dabei: Kein Werben fürs Morden und Sterben! Bundeswehr raus aus Schule, Uni und Arbeitsagentur!
Für Solidarität und freie Bildung!
Weitere Fotos und Videos unter bildungsbewegung-duisburg.de