Glücklicherweise keinen großen Schaden haben zwei Molotow-Cocktails angerichtet, die am frühen Sonntagmorgen auf eine Moschee in der Asperger Straße geworfen wurden. Bisher gibt es keine Hinweise auf die Täter oder auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund.
Die zwei mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllten Glasflaschen, Molotow-Cocktails genannt, waren am Sonntagmorgen über das verschlossene Zugangstor des Moscheegeländes geworfen worden. Die Moschee an der Asperger Straße gehört zum Türkisch-Islamischen Kulturverein, das Gebäude wird teils bewohnt.
„Die Menschen waren nicht in Gefahr“,
sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn. Zudem die Geschosse nur wenig
Schaden anrichteten: Die eine Glasflasche, die gegen eine Holzbaracke
geschleudert worden war, ging von selbst aus und hinterließ nur
Rußspuren. Der zweite Molotow-Cocktail war im Hof zerbrochen, aber erst
gar nicht in Flammen aufgegangen. Entsprechend bestand für das
Vereinsgebäude, in dem sich auch Gebetsräume für Männer und Frauen
befinden, keine Brandgefahr.
Auf einen ersten Aufruf der Polizei nach
Zeugen habe es keinerlei Hinweise gegeben, sagte Widenhorn gestern. Der
Brandanschlag sei ein Einzelfall gewesen, in den vergangenen Jahren
habe es mehrere kleine Sachbeschädigungen gegeben.
So sei bisher auch
unklar, welche Motivation die unbekannten Täter hatten. Widenhorn
erklärte allerdings, dass auch der türkische Verein, der die Moschee
betreibt, bisher nicht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund ausgehe.
So sei vielleicht auch von einem internen Streit zwischen
Nationalitäten auszugehen. Widenhorn spricht aber ausdrücklich von
keinen Erkenntnissen: „Das ist reine Spekulation.“
Allerdings wird
der Moschee in der Asperger Straße eine große Nähe zu den „Grauen
Wölfen“ nachgesagt. Diese gelten als Vorfeldorganisation der extrem
nationalistischen Partei MHP, die wiederum von den anti-kurdischen
Sentiments in der Türkei profitierte.
Gemeinsam ist ihnen die
Anhängerschaft zum türkischen Faschistenführer Arpaslan Türkes, der 1997
starb und die MHP im Zuge der nationalistischen Welle bis ins türkische
Parlament brachte.
Die Kriminalpolizei Ludwigsburg ermittelt weiter und bittet weiter um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer (0 71 41) 18-9.