Röttgen will Gorleben fertigmachen - Gronauer Urananreicherungsanlage versorgt nun fast jedes 10. AKW weltweit

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Einladung zur Castor Mobilisierung 2011 Hannover 22.Oktober

 Röttgen will Gorleben fertigmachen. BI Umweltschutz: „Röttgen ist schief gewickelt.“

Die jüngsten Äußerungen von Bundesumweltminister Röttgen, die sein Festhalten um jeden Preis am Standort Gorleben für ein Atommüllendlager dokumentieren, zeugen von großem Realitätsverlust. In einem Antwortschreiben an Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister hatte Röttgen die Frage der Rückholbarkeit von Atommüll als nachrangig bezeichnet. „Tatsache ist, dass es derzeit weder Kriterien noch ein Konzept für die Aufbewahrung von Atommüll gibt, der Salzstock Gorleben aber seit Jahrzehnten zum Endlager ausgebaut wird,“ so Kerstin Rudek, BI Vorsitzende. Die Atomkatastrophe von Fukushima hat zum Abschalten von 8 Atomkraftwerken geführt, zu einer neuen Definition von Sicherheitskriterien bei der Atommüllagerung und in der Endlagerdebatte reichte es in der Regierung aber nicht.

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Dabei lassen immer neue Nachrichten rund um Gorleben aufhorchen: der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geht davon aus, dass zum Jahresende der gesetzliche Grenzwert des Castorlagers überschritten wird. Schwach- und mittelaktive Atomabfälle, die nicht "Konrad-gängig" sind, also nicht für den Schacht Konrad bei Salzgitter zugelassen sind, sollen in Gorleben endgelagert werden – zugleich wirbt das Bundesumweltministerium (BMU) für einen Dialog und schreibt sich Transparenz auf die Fahnen.

 

"Auf der einen Seite täuscht Röttgen Offenheit  mit 34 Jahre verspäteten Gesprächsangeboten vor, auf der anderen Seite schafft er Fakten durch den Weiterbau des ungeeigneten Salzstocks Gorleben zum Endlager im 24 Stunden und 3- Schicht- Betrieb!" beschreibt Rudek den Widerspruch in Röttgens Denken und Handeln.

 

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Flagge zeigt der Gorleben-Widerstand im Schulterschluss mit der atomkritischen Mehrheit im Kreisparlament: statt des Gorleben-Monologs des Bundesumweltministeriums wird der Abbruch des Gorleben-Projekts und des nächsten Castortransports gefordert. Vor den Toren des "Schwarzbaus Gorleben", wie das Endlagerbergwerk im Volxmund heißt, stehen die Gegner/innen des Projekts am kommenden Mittwoch um "fünf nach Zwölf" für Presseanfragen zur Verfügung.

Kerstin Rudek 0160 15 92 473

 

Fast jedes 10. AKW weltweit strahlt mit angereichertem Uran made in Gronau

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

Die Gronauer Urananreicherungsanlage hat im September mit 4500 Tonnen Urantrennarbeit/Jahr ihre Spitzenkapazität erreicht - und versorgt nun 9% des Weltmarktes mit Uranbrennstoff, d. h. fast jedes 10. AKW weltweit strahlt mit angereichertem Uran made in Gronau !!!

 

Da war es eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet letzten Freitag die grüne Landesspitze in Gronau die Anti-Atom-Initiativen (mal wieder) von ihrem Ausstiegswillen überzeugen wollte. Aber sowohl in Sachen Urananreicherung, Jülich-Ahaus-Castor wie Atommüllkonditionierung in Duisburg und Kinderkrebsstudie kamen die Grünen mit leeren Händen. Entweder haben sie nach eigenem Bekunden keinen Einfluss in der Regierung oder sie versuchen uns hinzuhalten. De facto werden jedoch die NRW-Atomanlagen ausgebaut und Castoren/Urantransporte rollen. Deshalb spielen wir dieses Spiel nicht mit - wer in der Regierung ist, trägt auch die Verantwortung !!

 

Jülich-Ahaus
Ein zweites krasses Beispiel für die desolate rot-grüne Atompolitik in NRW sind die 152 Jülich-Ahaus-Castoren. Hier hat SPD-Atomminister Voigtsberger im Februar vor dem Landtag die Unwahrheit gesagt, als er davon sprach, dass es in Jülich eine Umweltverträglichkeitsstudie für die Weiterlagerung der Jülicher Castoren gebe - das war schlicht Quatsch. Hat sich der Atomminister vom Forschungszentrum Jülich einfach vorführen lassen und das erst nach 7 Monaten bemerkt? Ein erstaunliches Beispiel von Naivität und/oder Inkompetenz. Im Ergebnis könnte das dazu führen, dass die Castoren tatsächlich schon Anfang 2012 rollen werden.

 

Dazu gab es letzte Woche ein Gespräch zwischen Bundes- und Landesregierung. Rot-Grün und Röttgen haben faktisch eine Nachrichtensperre verhängt - wir gehen davon aus, dass bereits über konkrete Transportszenarien und Daten gesprochen wurde. Doch die Castor-Transporteure werden auf entschiedenen und kreativen Widerstand stoßen, denn mit der Atommüllverschiebung von A nach B lässt sich das Entsorgungsdebakel nicht lösen!!

 

Castor-Aktionstag 29. Oktober
Am 29. Oktober wird bundesweit zu dezentralen Castor-Aktionen aufgerufen. In NRW bieten sich Aktionen an der voraussichtlichen Autobahn-Castor-Strecke von Jülich nach Ahaus an: Jülich-Grevenbroich-Neuss-Krefeld-Duisburg/Moers-Oberhausen-Bottrop-Gladbeck-Dorsten-Gescher-Ahaus. Es wäre klasse, wenn möglichst viele Gruppen die Castor-Strecke von Jülich nach Ahaus durch vielfältige und bunte Aktionen deutlich machen, damit der Widerstand quer durch NRW sichtbar wird.


Münsterland-Bündnistreffen 11. Oktober
Am morgigen Dienstag findet ab 19 Uhr das nächste Münsterland-Treffen im Club Courage, Friedensstr. 42 (Hinterhof), in Münster statt. Kommt zahlreich, um die anstehenden Aktionen vorzubereiten. In Gronau und Ahaus gibt es viel Arbeit, um den Atomausstieg zu verwirklichen!

 

Landeskonferenz Jülich
Am Samstag trafen sich rund 50 Delegierte aus 30 Initiativen zur Anti-Atom-Landeskonferenz in Jülich. Die Stimmung war sehr konstruktiv und entschlossen. Wir dokumentieren unten die Pressemitteilung mit den wichtigsten Ergebnissen. Der Atomausstieg bleibt Handarbeit!

 

Atomfeindliche Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA Münster
(www.sofa-ms.de, www.urantransport.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de)

 


Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW

Presseerklärung 9.10.2011

„Stopp den Atom- und Uranmülltransporten in NRW!
Atomanlagen stilllegen!

Phantasievolle Protestaktionen in den kommenden Monaten geplant!“

 

Über dreißig Gruppen, Initiativen, Organisationen und Parteien aus ganz NRW hatten sich am 08.10.2011 in Jülich zusammengefunden, um gemeinsam ihre Aktionen für die nächsten Monate abzusprechen. Eingeladen hatten das Aktionsbündnis STOP Westcastor, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

 

Die Ergebnisse der Konferenz können sich sehen lassen. Zu dem im November erwarteten Castortransport von Frankreich nach Gorleben und den
drohenden Transporten von 152 Castoren von Jülich nach Ahaus wird es am 29.10.2011 einen bundesweiten Strecken-Aktionstag geben. Wir haben Aktionen in Jülich und Ahaus beschlossen, weitere Demonstrationen entlang den möglichen Transportstrecken und Regionen NRWs sind in Vorbereitung.

 

Castortransporte Jülich – Ahaus verhindern!

 

Darüber hinaus konnten wir ein Organisationskonzept für den weiteren Widerstand gegen die geplanten Jülich-Ahaus Transporte erarbeiten. Nach unseren Informationen sollen schon Anfang 2012 die ersten von 152 Transporten ins Atommülllager Ahaus rollen. Dabei handelt es sich um abgebrannte Kugelelemente aus dem Versuchsreaktor der Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor GmbH (AVR) in Jülich.


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Unser erklärtes Ziel ist die Verhinderung dieser hochgefährlichen Transporte!

 

Der Müll muss zu einem späteren Zeitpunkt für eine Endlagerung konditioniert werden, nachdem er ca. 50 Jahre weiter gelagert wird. Dies ist in Ahaus nicht möglich, wohl aber in Jülich. Die Lagerhalle in Ahaus ist nicht sicherer als die in Jülich, hat nur eine längere Aufbewahrungsgenehmigung.

 

Abgesehen von der Gefährdung der Menschen entlang der Transportstrecke, die durch eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Europas verläuft, entstehen geschätzte Kosten von 160 Mio. Euro! Für eine Endlagerung wären erneute Transporte von Ahaus nach Jülich und letztlich in ein Endlager notwendig mit erneutem Risiko und Kosten.

 

Wir fordern daher den vorläufigen Verbleib des Atommülls in Jülich, die Bundes- und Landesregierung NRW und der Betreiber der Anlage sollen verpflichtet werden, ein Konzept zur Entsorgung und Endlagerung des Materials zu erarbeiten! Auch hier werden immense Kosten entstehen, da die Konditionierung zur Endlagerung des stark verunreinigten Mülls etwa 70 mal teurer als bei Brennelementen aus deutschen AKW sein wird.

 

In diesem Zusammenhang fordern wir die Bundes- und Landesregierung NRW auf, jegliche Geheimhaltung gegenüber der Öffentlichkeit zu unterlassen. Statt weitere Verschleppung und Täuschung, fordern wir Offenheit und Transparenz!

 

Die Verschiebung des Atommülls nach Ahaus ist völlig sinnlos, gefährlich und teuer. Das hat mit geordneter Entsorgung nichts zu tun!

Aus diesem Grund werden wir mit einem breiten Bündnis Widerstand gegen die Transporte organisieren, mit der bundesweiten Mobilisierung werden wir schon zu dem Gorlebentransport im November beginnen!

 

Gegen den Ausbau der Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau mit bestehenden und geplanten Zwischenlagern von rund 100.000 Tonnen Uranmüll in Form von Uranoxid und Uranhexafluorid, sowie einer Urantrennkapazität von 4500 to jährlich, ausreichend für ca. 35 AKW, ist eine Verstärkung des Protests erforderlich. Hierzu wird es am 04.02.2012 eine international besetzte Urankonferenz in Münster geben.


Auch in Gronau gibt es für den Atommüll kein Entsorgungskonzept!


Die aktuell geplante Einlagerung im Salzstock Gorleben ist völlig unrealistisch und aus Sicherheitsgründen keinesfalls hinnehmbar.

 

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Demonstrationen am 1. Jahrestag der Fukushima Katastrophe

 

Daher werden wir zum 1. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe am 11. März in Gronau und im belgischen Tihange, nahe der NRW-Grenze, große Demonstrationen organisieren. Eine Arbeitsgruppe zur Koordination und Mobilisierung ist installiert und hat bereits mit der Vorbereitung begonnen.

Zur Mobilisierung für den Fukushima-Jahrestag soll am 3. März ein dezentraler NRW-Aktionstag stattfinden. Zudem wird es in Jülich Ostermontag einen zentralen Ostermarsch der NRW-Anti-Atomkraft-Bewegung geben, den wir gemeinsam mit den Gruppen der Friedensbewegung durchführen. Unser politisches Ziel ist die Schließung der UAA in Gronau, es muss klar sein, dass kein weiterer Atommüll produziert wird, von dem niemand sagen kann, wie in Zukunft damit verfahren wird!

 

Abschließend haben wir für NRW die Koordination des Widerstands gegen den Castortransport nach Gorleben im November besprochen, es wird Widerstands-Camps geben, Fahrgemeinschaften und gemeinsame Aktionen.

 

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Zum Tschernobyl Jahrestag (26. April) werden wir dezentral an vielen Orten Aktionen durchführen, u. a. vor Büros der Energiekonzerne – Tschernobyl darf nicht in Vergessenheit geraten!

 

Die nächste NRW-Konferenz der Anti-AKW-Bewegung, deren Schwerpunkt die Atomtransporte von Jülich nach Ahaus sein wird, ist für Januar 2012 in Oberhausen geplant.


Weitere Informationen gibt es im Internet u. a. unter

www.urantransport.de www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de
www.bi-ahaus.de. www.westcastor.de www.reaktorpleite.de www.duisburg-atomfrei.de www.sofa-ms.de www.keincastornachahaus.de