Am vergangenen Freitag fanden sich erneut Zehntausende auf dem Tahrir- Platz ein.
Die Mobilisierung wurde vorwiegend von der säkulären Opposition getragen. Unter den Teilnehmern war auch Prominenz aus Hollywood: Sean Penn und sein ägyptischer Schauspielkollege Chaled al-Nabawi.
Gefordert wurde erneut die Aufhebung der Notstandsgesetze aus der Mubarak Ära. Massive Kritik wurde auch generell an dem herrschenden Militärrat geübt, der auch unter Druck durch Teile der Moslembrüder gerät.
Am Abend setzte sich eine Demonstration Richtung Verteidigungsministerium in Bewegung, die von hunderten bezahlten Schlägern in Zivil und und den „“Sicherheitskräften“ angegriffen wurde.
Am Samstag wurde der Tahrirplatz, auf dem sich noch mehrere hundert Demonstranten aufhielten, von den „Sicherheitskräften“ geräumt und besetzt.
Weiterhin wird in vielen Bereichen der ägyptischen Gesellschaft gestreikt und demonstriert (s.a. die Meldungen auf unserem blog von dieser Woche).
Das Büro von Al Jazzera in Kairo, das nach einer Intervention des Militärrates für Wochen geschlossen war, wurde erneut Ziel repressiver Operationen. Das Büro wurde durchsucht, ein Journalist festgenommen.
Zuckerbrot und Peitsche
Der Militärrat fährt die gleiche Strategie, wie schon seit Monaten. Gegen den Teil der Opposition, der seine Herrschaft am radikalsten infrage stellt, setzt er auf massive Gewalt, anderen Teilen kommt er in Verhandlungen entgegen.
So wurde jetzt erneut vage und ohne konkreten Zeitplan die Aufhebung des Aufnahmezustandes angekündigt, es soll außerdem sicher gestellt werden, dass Mubaraks alte Regierungspartei NDP im Parlament nicht vertreten sein wird.
Unterdessen gibt es Spekulationen darüber, dass Hussein Tantawi, Chef des Militärrats, selber zu den für Ende November anvisierten Wahlen antreten könnte.
Weitere Berichte zur aktullen Lage auf dem blog der Gefährten von http://egyptianspring.blogsport.de/ und bei http://uprising.blogsport.de/