Vom 6.-16. Oktober 2011 soll wieder eine
Solidaritätswoche gegen Repression stattfinden.
Das
bedeutet wieder: Eine Woche feiern gegen Herrschaft und
Unterdrückung!
Wie schon bei der vorherigen Aktionswoche im Mai
soll auch dieses Mal wieder das Thema Repression in den Fokus der
Öffentlichkeit gerückt werden; mit Infoveranstaltungen,
Soliküchen, Partys und vielen anderen Aktionen, die euch so
einfallen, soll über die Tierbefreiungsbewegung und staatliche
Repression informiert werden. Schickt eure Termin-, Veranstaltungs-
und Aktionshinweise einfach an totale-liberation (ät) riseup·net.
Ein weiterer Inhalt dieser Solidaritäts-/Feierwoche ist es aber auch, den Betroffenen finanziell unter die Arme zu greifen – da Repression oftmals viel Geld kostet (Anwält*innen, Gerichtsverfahren, Wiederbeschaffung von Aktionsmaterial, etc.), soll der Erlös der Veranstaltungen komplett in Antirepressionsarbeit fließen und möglichst viele Aktivist*innen der Tierbefreiungsbewegung unterstützen.
Gerichtsverfahren und Klagen
von Wirtschaftskonzernen der Tierausbeutungsindustrie haben besonders
in letzter Zeit zugenommen (s. Repressionschronik auf
http://totalliberation.blogsport.de). Massive Eingriffe in die
Privatsphäre durch Überwachung, Hausdurchsuchungen, bis hin zu
Inhaftierungen von Tierbefreiungsaktivist*innen, stellen keine
Ausnahme dar. Menschen, die sich für die Befreiung von Menschen und
nichtmenschlichen Tieren einsetzen, sind in immer größerem Ausmaß
von staatlicher Gewalt betroffen. Staat und Tierausbeutungsindustrie
arbeiten Hand in Hand, wenn es darum geht, Aktivist*innen finanziell,
psychisch und physisch zu ruinieren.
Als Teil emanzipatorischer, linker Bewegungen wollten von Repression betroffene Tierbefreiungsaktivist*innen in der Vergangenheit auf die Rechtshilfe der Roten Hilfe e.V. zurückgreifen, was ihnen jedoch verwehrt wurde. Aktivist*innen, welche für sich grundsätzliche linke und herrschaftskritische Inhalte als selbstverständlich anerkennen, wurde eine Unterstützung abgesprochen, obwohl sich die Rote Hilfe als Solidaritätsorganisation beschreibt, die “nach ihren Möglichkeiten die Solidarität für alle organisiert, unabhängig von Parteizugehörigkeit oder Weltanschauung, die in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund ihrer politischen Betätigung verfolgt werden. Politische Betätigung in diesem Sinne ist z.B. das Eintreten für die Ziele der Arbeiter*innenbewegung, der antifaschistische, antisexistische, antirassistische, demokratische oder gewerkschaftliche Kampf und der Kampf gegen die Kriegsgefahr” (aus §2 der Satzung der Roten Hilfe).
Wir bedauern die mangelnde Solidarität in Teilen anderer linker Bewegungen und Strömungen gegenüber der Tierbefreiungsszene, wollen aber hervorheben, dass das oben beschriebene Handeln der Roten Hilfe e.V. so nicht auf alle Ortsgruppen der Organisation zutrifft.
Indem wir zu dieser Feierwoche aufrufen, welche dazu beitragen soll, dass der Solidaritätsfond der Tierbefreier e.V. gefüllt wird, wollen wir keinen Gegenpol zur Roten Hilfe bilden oder uns von der politischen Arbeit dieser distanzieren, sondern lediglich eine notwendige Lücke füllen.
Der Repression jedoch, die von Staats- und Wirtschaftsinteressen ausgeht, wollen wir mit Solidarität entgegentreten!
Wenn die Institutionen von Staat und Wirtschaft glauben, mit Gewalt und Einschüchterungsversuchen die Bewegung für die Befreiung von Mensch und Tier zu schwächen, irren sie sich. Die staatliche Gewalt mag wie ein Schlag in unser Gesicht sein, Hausdurchsuchungen und Gerichtsverfahren mögen uns kurzfristig schwächen und Gefängnisstrafen einige von uns über Jahre unter totale staatliche Kontrolle bringen; stoppen können sie uns damit aber nicht!
Weltweit ist der Trend der Einschüchterung und der Versuch, emanzipatorische Bewegungen zu kriminalisieren, vermehrt erkennbar. Wenn jene, die von Ausbeutung profitieren, glauben, uns damit lahmlegen zu können, täuschen sie sich. Auch wenn sich die Räder des Systems scheinbar unaufhaltsam weiter drehen und uns sowie anderen drohen, sie zu zerquetschen, lassen wir uns nicht einschüchtern und versuchen uns dem zu widersetzen! Wir zeigen, dass Formen von Unterdrückung vielseitig und komplex sind und nicht isoliert betrachtet werden können, sondern miteinander verschränkt sind.
Für eine freie und solidarische Gesellschaft muss auf allen Ebenen und immer wieder auch gemeinsam gekämpft werden.
Mit staatlicher und ökonomischer Gewalt wächst unser Widerstand.
In diesem Sinne: Wir sehen uns auf den Straßen, in Mastanlagen und Pelzfarmen, vor Tierlabors und Knästen, am Tag und bei Nacht, wir sehen uns im Gerichtssaal, wir sitzen im Publikum ganz hinten oder auch mal ganz vorne, wir lachen, klatschen und schlagen Türen zu, wenn wir uns danach fühlen, und freuen uns auf die nächsten Vorstellungen!
Bis jeder Knast und jeder Käfig leer ist!