Besuch ist Ehre für die Stadt Freiburg - Polizei und Stadt arbeiten gemeinsam mit Ordinariat daran, dass es ein gelungenes Fest wird - Mobilitätsplattform unter www.papst-in-freiburg.de bietet umfassende Informationen zu Sperrungen, ÖPNV, Pilgerwege und anderes
Noch 4 Tage, dann wird Papst Benedikt XVI. in Freiburg eintreffen. Die Vorbereitungen laufen schon lange auf Hochtouren bei der Polizei, der Stadt und vor allem dem erzbischöflichen Ordinariat als Veranstalter.
Neben der Organisation der Verkehrsund Menschenströme ist die Sicherheit des Papstes, der Besucherinnen und Besucher sowie der Bevölkerung der Stadt und der Region Freiburg großes Thema. In einer letzten Pressekonferenz vor dem Besuch berichten daher Vertreter von Polizei, Stadt und Ordinariat nochmals von den Vorkehrungen und Auflagen, die dazu dienen sollen, den Besuch zu einem guten Ereignis werden zu lassen.Erster Bürgermeister Otto Neideck dankte zunächst mal allen, die bei der Organisation und der Planung bislang mit angepackt haben: „Der erste Besuch eines Papstes in der Stadt Freiburg ist eine Ehre für alle Menschen in der Region. Wir haben alles getan und werden es weiter tun, damit dieser Besuch ein gutes Fest für alle wird! Daran haben bereits viele Menschen in unseren Organisationen gearbeitet – während des Besuchs werden es noch viele mehr aus allen Teilen Deutschlands sein. Ihnen allen gebührt Dank für ihr Engagement!“ Neideck erinnerte nochmals daran, dass Freiburg nicht nur durch die Vielzahl an hochrangigen Gästen aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern im Fokus der Öffentlichkeit stehen wird. „Durch die Anwesenheit von fast 900 Vertreterinnen und Vertreter der Medien allein nur in Freiburg wird überall auf der Welt ein Bild von unserer Stadt übermittelt werden. Wir wollen, dass dies Bild ein gutes sein wird!“
Neben den inhaltlichen Botschaften des papstes wird die Arbeit der Polizei wesentlichen Anteil an dem guten Bild haben, das sich der Weltöffentlichkeit zeigt. Leitender Kriminaldirektor Heiner Amann weist auch wegen angekündigter Proteste nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die ungestörte Religionsausübung unter dem Schutz der Verfassung steht. „Bei Veranstaltungen solch großen Ausmaßes ist immer damit zu rechnen, dass es auch Demonstrationen, Versammlungen und Kundgebungen geben kann.“ Aber, so Amann, „Versammlungen müssen auf dem Boden unseres Grundgesetzes erfolgen. Sie müssen in jeder Phase friedlich sein“. Die Polizei werde alles tun, um dies zu gewährleisten. Er berichtet weiter, dass alle Polizeikräfte, die von überall herkommen, über die Einsatzphilosophie informiert werden. Sie stelle den pastoralen Besuch des Papstes in den Vordergrund, nicht den Polizeieinsatz. „Wir werden uns so zurückhaltend wie möglich verhalten und unseren Beitrag zu einem großen Fest leisten!“, erklärt Amann.
Bereits im Vorfeld ist die Polizei sehr aktiv gewesen und hat Anlieger und alle sonst Betroffenen informiert, teils sogar durch Besuche zu Hause. Laut Polizeichef Amann haben seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den vielen Informationsveranstaltungen, den rund 600 Besuchen bei Anwohnern und Gewerbeanliegern, den über 3.000 Anrufen beim Infotelefon Papstbesuch sowie rund über 2.500 Besuchern im Infobüro gespürt, dass sich die Freiburgerinnen und Freiburger auf ein großes und einmaliges Fest freuen. „Die Polizei wird ihren Beitrag zum Gelingen dieses Festes beitragen!“, unterstreicht Amann.
Von den vorbereitenden Planungen berichtet Polizeidirektor Berthold Fingerlin: „Die Einsatzvorbereitungen mit unseren zahlreichen Partner aus den Bereichen Protokoll, Veranstalter und Sicherheitsbehörden sind zielorientiert und professionell abgelaufen. Die Polizei verfügt einen hohen Erfahrungsschatz, den sie dabei gut einbringen konnte. Wir gehen gut aufgestellt und mit großer Zuversicht in den Einsatz und verstehen uns als Teil eines Ganzen mit einem Ziel, den Papstbesuch in Freiburg zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.“ Fingerlin berichtet, dass über 4.000 Polizeikräfte im Einsatz sein werden und dass sich sogar Polizeibeamte aus der Schweiz und Frankreich eteiligen werden. Aus den Informationsveranstaltungen habe die Polizei sehr gute Rückmeldungen bekommen: „Wir spüren, dass die Menschen darauf vertrauen, dass wir unsere Arbeit gut machen. Dieser Zuspruch stärkt uns und gibt uns Handlungssicherheit“ sagte Fingerlin.
Für die Bundespolizeidirektion Stuttgart Polizeioberrat erläutert Kai Welzel: „Die Bundespolizei rechnet mit einer Vielzahl von Pilgern, die mit der Deutschen Bahn an- und abreisen werden. Mit rund 1.200 Bundespolizistinnen und Bundespolizisten sorgt die Bundespolizei für die Sicherheit auf den Bahnanlagen. Hierzu werden die Einsatzkonzepte eng mit der Landespolizei abgestimmt.“ Für alle Bahnreisenden empfiehlt Welzel, an diesem Tag ausreichend Zeit einzuplanen und die entsprechenden Ausschilderungen zu beachten."
Ergänzend zur Arbeit der Polizei hat das Amt für öffentliche Ordnung als Ortspolizeibehörde für jeden Veranstaltungsbereich Auflagen und Allgemeinverfügungen, die sich an die Besucher und die Anwohner sowie an den Handel und an das Gewerbe richten erarbeitet. Sie dienen dem Schutz von Papst Benedikt XVI. und der Bevölkerung. Handel und Gewerbe an der Einzugsstrecke und am Münsterplatz wurden schriftlich informiert. „Wir müssen Allen in der Stadt Freiburg Einschränkungen abverlangen“, erklärt Amtsleiter Walter Rubsamen. „Aber unser Ziel war es, die Einschränkungen so kurz wie möglich und nötig zu halten. Was wir jetzt erarbeitet haben, halten wir für zumutbar angesichts der Bedeutung des Besuches und der Sicherheitsstufe des Papstes! Freiburg kann sich als offene Stadt präsentieren. Die Geschäfte können und werden öffnen.“
In mehreren Allgemeinverfügungen, die im Internet unter www.freiburg.de und an den Aushängen am Rathaus einsehbar sind, sind die Einschränkungen konkret benannt. So sind am Samstag, den 24. September, in der Innenstadt ab etwa 11 bis etwa 15 Uhr Fahrräder und Handfahrzeuge ausgenommen Kinderwagen komplett verboten. Dies gilt bis zur Aufhebung der Absperrungen durch die Polizei. Geschäftlicher Lieferverkehr ist bis noch 11 Uhr möglich, wobei wegen der Abgitterung der Fahrstrecke des Papstes deutliche Einschränkungen in Kauf zu nehmen sind. Auch private Stellflächen sind noch bis 11 Uhr erreichbar. Ab Aktivierung der roten Zone gegen 11 Uhr dürfen hier nur die Autos der Sicherheitsbehörden fahren. Menschen, die sich an der Fahrstrecke des Papstes aufstellen wollen, dürfen in den allgemein zugänglichen Zuschauerbereichen entlang der Kaiser-Joseph-Straße keine großen und sperrigen Gegenstände, Sitzgelegenheiten oder Gläser, brennbare Flüssigkeiten und andere Dinge, die aus Sicht der Polizei ein Sicherheitsrisiko darstellen mitführen. Die Polizei wird die Zuschauerinnen und Zuschauer daraufhin kontrollieren. Gehhilfen, Gehstöcke und sonstige Hilfsmittel für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind nicht vom Verbot betroffen. Die gleichen Regelungen gelten auch für die geladenen Gäste auf dem Münsterplatz.
Auf den Münsterplatz dürfen ab 8.30 Uhr nur geladene Gäste. Weil sich der Papst hier frei bewegen wird, müssen hier Fenster und Türen mit Sicht auf den Münsterplatz am Samstag ab 13.30 Uhr bis zur Aufhebung der Absperrungen durch die Polizei geschlossen bleiben.
Auch rund um das Priesterseminar, in dem sich Papst Benedikt XVI. immer wieder aufhalten wird, gelten ab Samstag 10 Uhr bis Sonntag 19 Uhr Einschränkungen. Das gleiche gilt für die Veranstaltungsgelände auf dem Flugplatz und der Messe von Samstag, 24. September, 0 Uhr, bis Sonntag, 25. September, 24 Uhr. Das Gebiet rund um den Wolfsbuck bleibt am Samstag, 24.September, von 9 Uhr bis Sonntag, 25. September, 16 Uhr gesperrt. Konkret wird untersagt, den Bereich Wolfsbuck südöstlich des Fuß- und Radwegs entlang der Granadaallee, begrenzt durch die Bahnlinie der Breisgau-S-Bahn, die Südostseite der Granadaallee mit Fuß- und Radweg, die Umzäunung des Veranstaltungsbereichs auf dem Freiburger Flugplatz in der Zeit von Samstag, 9 Uhr, bis Sonntag, 16 Uhr, zu betreten und sich dort aufzuhalten. Der mit diesem Betretungsverbot belegte Bereich des Wolfsbuck ist ein teilweise bewaldeter oder mit Büschen bestandener Hügel, der unmittelbar an den Teil des Veranstaltungsgeländes angrenzt, in dem sich der Altarbereich befindet und in dem sich der Papst und die Ehrengäste aufhalten werden. „Um Einwirkungen jeglicher Art, welche die Sicherheit des Papstes, der Ehrengäste oder sonstiger Veranstaltungsteilnehmer oder den geordneten Ablauf der Veranstaltung gefährden können, vom Wolfsbuck her auszuschließen, ist es erforderlich, den Zugang zu diesem Bereich vor und während der Veranstaltung zu untersagen“, erklärte Rubsamen. Andere geeignete Maßnahmen, um derartige Einwirkungen ausschließen zu können, seien aufgrund der Unübersichtlichkeit und Weitläufigkeit des Geländes nicht gegeben, so Rubsamen.
Für die Veranstaltungen selbst hat das Amt für öffentliche Ordnung zahlreiche Auflagen erlassen, die die Sicherheit des Papstes, der Ehrengäste und aller Besucherinnen und Besucher der Heiligen Messe, der Vigil und der Ansprache des Papstes auf dem Münsterplatz gewährleisten soll. Dem Ordinariat wurde bereits im März ein Pflichtenheft von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt, um die Planungen zu erleichtern. Auf dieser Grundlage hat das Ordinariat für jeden Veranstaltungsbereich detaillierte Planungen vorgelegt, die ständig fortgeschrieben wurden und als „Leitfaden für Sicherheit, Brandschutz und Verkehrsmanagement in der Veranstaltungsorganisation“ Gegenstand der Veranstaltungsgenehmigungen sind. Rubsamen erklärt: „Dabei handelt es sich vor allem um Vorgaben zur Einrichtung der Besucherbereiche und zur Besucherzahl, zu Flucht und Rettungswegen, zum Sicherheits- und Betreuungsdienst, zum Brandschutz und Sanitätsdienst sowie zur ausreichenden Logistik am jeweiligen Veranstaltungsort. Die Veranstaltungsgenehmigungen wurden mit der Polizei, den Rettungsdiensten wie Feuerwehr und Notärzte und Baurechtsamt abgestimmt. Das Ordinariat war in allen Entscheidungsprozessen von Anfang an beteiligt.“
Abschließend bat Erster Bürgermeister Neideck nochmals bei allen Freiburger Bürgerinnen und Bürger und allen, die von Einschränkungen anlässlich des Besuches betroffen sind, um Verständnis: „Der Papst als Oberhaupt der größten Glaubensgemeinschaft der Welt genießt als einer von fünf Personen weltweit die allerhöchste Sicherheitsstufe. Für eine Stadt der Größenordnung Freiburgs bedeutet dies einen hohen Aufwand. Die Arbeit dafür haben alle Beteiligten hervorragend geschultert. Dafür danke ich allen Mitwirkenden. Allen, die von Einschränkungen betroffen sind, danke ich für ihre Geduld. Und allen, die den Besuch aktiv mittragen, für ihr Unterstützung!“ Über alle Sperrungen, den ÖPNV und anderes informiert die Mobilitätsplattform auf www.papst-in-freiburg.de. Auch das Info- Telefon Papstbesuch mit der Nummer 0761 / 20-12345 Die verschiedenen Allgemeinverfügungen sind unter www.freiburg.de zu finden.