Liebe Freundinnen und Freunde,
dieses Jahr läuft es für den Urenco-Konzern, der die Urananreicherungsanlage im münsterländischen Gronau betreibt, bislang nicht so gut...
Zum Tschernobyl-Jahrestag gab es die größte Demo gegen die Anlage mit 15.000 Menschen, es gab mehrere Störfälle, monatliche Sonntagsspaziergänge, zwei effektive Blockaden und nun scheinen auch die Besitzer des Konzerns kalte Füße zu bekommen. Seit einiger Zeit steht das Gerücht im Raum, dass die britische Regierung ihre Anteile am internationalen Urenco-Konzern verkaufen will, um den Staatshaushalt weiter zu sanieren. Gestern berichteten Medien, dass auch die RWE-AG, welche über die Briefkastenfirma „Uranit“ an der Urenco beteiligt ist, ernsthaft darüber nachdenkt, die Urenco-Anteile zu verkaufen. Man hat anscheinend erkannt, dass Urananreicherung nicht so der Wirtschaftszweig der Zukunft ist.
Und das darf sich die Anti-Atom-Bewegung auch als Erfolg auf die Fahnen schreiben. Seltsamerweise wurde die Urenco in einer Pressemitteilung als „Atommüll-Entsorgungsunternehmen“ bezeichnet, doch wir wissen seit Jahren, dass die Urananreicherungsanlage nur gefährlichen Uranmüll produziert, aber keinerlei Entsorgungsansätze hat. Bis 2009 wurde massenhaft Uranmüll nach Russland verschifft, dort gibt es inzwischen ernstzunehmende Berichte über rissige Uranhexafluorid-Fässer. Dies ist unter anderem Anlass, dass russische UmweltschützerInnen am 17. und 18. September nach Gronau zum Protest- und Vernetzungscamp kommen. Und damit kommen wir nun zu den nächsten Anti-Atom-Terminen und Aktionen:
Morgen, am 6.9. findet um 19 Uhr das nächste Münsterländer Anti-Atom-Treffen statt. Auch wenn ihr von etwas weiter weg kommt, seid ihr herzlich eingeladen, ebenso, wenn ihr es wegen der Arbeit oder Familie oder was auch immer nicht ganz pünktlich schafft. Wir wollen gemeinsam mit euch die nächsten Anti-Atom-Aktionen im Münsterland besprechen. Also kommt vorbei und bringt euch ein: Club Courage, Friedensstr. 42 (Hinterhof).
Wir laden euch nochmal herzlich zum Camp in Gronau am 17. und 18. September ein, kommt vorbei, es gibt viele spannende Informationen und Diskussionen über Uranmüll, die Stilllegung der UAA und die internationalen Urantransporte zwischen Deutschland und Russland. Anfahrt und mehr Infos auf www.urantransport.de[http://www.urantransport.de/]
Gleichzeitig finden an dem Wochenende Proteste gegen AKW in Tihange (Belgien), Fessenheim, Cattenom und das Endlager Bure(Frankreich) statt. Bereits ab dem 11.9. startet in Japan bis zum 19.9. eine Anti-Atom-Woche! Die Atomindustrie arbeitet international – der Widerstand auch!
Am 18.9. findet um 14 Uhr in der Ahauser Innenstadt am Mahner der traditionelle Sonntagsspaziergang statt, die TeilnehmerInnen des Gronauer Camps werden gemeinsam dorthin fahren. Es gibt unter anderem Reden von den russischen Gästen, da Norbert Röttgen die Atomtransporte aus dem Ahauser Atommülllager nach Mayak in Russland immer noch nicht abgesagt hat.
Dienstag 11.10.2011, 19:00 Uhr Filmvorführung im Cinema Münster, Warendorfer Str. in Kooperation mit dem AStA der FH Münster: Gezeigt wird der Film „YELLOW CAKE - Die Lüge von der sauberen Energie“, dazu gibt es kurze Informationen zur Brennelementefabrik Lingen und Gronauer Urananreicherunganlage.
Am 13.10. gibt es dann um 19 Uhr ebenfalls in Kooperation mit dem FH AStA einen Vortrag zum Atommüllproblem mit dem Titel: „Das Atommüllproblem: Asse, Gorleben, Gronau...“ Veranstaltungsort ist das Spec-Ops in Münster.
Vom 30.9. bis 2.10. findet die bundesweite Herbstkonferenz der Anti-Atom-Bewegung in Göttingen statt.
Am 2.10. wird traditionell an der Urananreicherungsanlage Gronau sonntagsspaziert... Am 6.11. findet dann der Jubileumssonntagsspaziergang statt: 25 Jahre Sonntagsspaziergang an der UAA Gronau. Der Widerstand ist einfach nicht kleinzukriegen. Der Urenco-Konzern anscheinend schon... Los geht’s wie immer um 14 Uhr an der Anlage.
Irgendwann soll diesen Herbst oder Winter doch noch wieder ein Castortransport aus La Hague nach Gorleben fahren. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass die Grenzwerte für radioaktive Strahlung in der Gorlebener Kartoffelscheune überschritten werden. Deswegen drucksen Betreiber und Behörden noch mit dem Termin rum und überlegen, ob sie die Castoren nicht weiter von den Messgeräten wegstellen. So sieht also sichere Atommüllentsorgung made in Germany aus... Mehr Infos dazu gibt es hier: http://www.bi-luechow-dannenberg.de/[http://www.bi-luechow-dannenberg.de/]
Campact hat dazu auch eine Online-Petition gestartet, die die Absage des Castor-Transportes fordert: http://www.campact.de/atom2/sn14/signer
Wenn der Termin für den Castor steht, organisieren wir aus dem Münsterland natürlich wieder Busse ins Wendland.
Für den 4. Februar 2012 planen wir eine internationale Urankonferenz in Münster und am 11.3., dem Fukushima-Jahrestag soll es eine große Demo an der Urananreicherungsanlage Gronau geben. Merkt euch die Termine also schonmal vor!
Und zu guter letzt noch ein Blick über den Tellerrand:
Die Bundesregierung plant ein CCS-Gesetz, was das Verpressen von CO2 in „Endlager“ unter der Erde erlauben soll, um den Klimawandel zu stoppen. Das ganze ist natürlich nicht ganz ungefährlich, teuer und dient nur dazu, weiterhin die Kohlekraftwerke von RWE, Eon und Co zu legitimieren. Eine entsprechende Online-Kampagne gegen das Gesetz hat der BUND gestartet: https://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/klima_energie/aktiv_fuer_unser_klima/ccs_gesetz_stoppen/jetzt_mitmachen/[https://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/klima_energie/aktiv_fuer_unser_klima/ccs_gesetz_stoppen/jetzt_mitmachen/]
Viele Grüße
SofA Münster