In der Schweiz gibt es 5 Atomkraftwerke: Leibstadt, Gösgen, Beznau I + II und Mühleberg. Das flussgekühlte knapp 40jährige AKW Mühleberg - knappe 20km von den Städten Bern, Biel und Fribourg entfernt und gleiche Reaktor-Bauart wie in Fukushima - ist ein Schrottreaktor 1. Güte: Risse im Kernmantel, teilweise weder erdbeben- noch hochwassersicher, mangelnde Kühlmittelzufuhr und Notkühlmittelzufuhr, etliche Baumängel etc.
Doch weder die Betreiberin - der Berner Energiekonzern BKW - noch die Aufsichtsbehörde - das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi - wollen den maroden Reaktor endgültig ausser Betrieb nehmen. Im Gegenteil: Nachdem die BKW Mühleberg 5 Wochen vor dem regulären Revisions-Beginn abschalten musste, da sie erst nach 40 Jahren bemerkte, dass bei einem Hochwasser samt Erdrutschen die Kühlwasserleitungen verstopft werden könnten, will sie jetzt mit Express-Nachbesserungsarbeiten unter allen Umständen und mit dem zweifelhaften Segen der Aufsichtsbehörde Ensi erreichen, dass das AKW ca. Mitte September wieder ans Netz kann. Kein Wunder bei einem dank dem AKW-Betrieb zu erwartenden Jahresgewinn von 100 Mio und einer Option auf weitere 10 Betreibsjahre.
Dass sich dagegen Widerstand bildet ist klar: Schon von April bis Juni besetzten Anti-AKW-Aktivist_innen eine kleinen Park vor dem Hauptsitz der BKW in Bern, um die endgültige Ausserbetriebnahme zu erreichen, wurden aber nach 77 Tagen Protestcamp geräumt.
Nun versuchen die Aktivist_innen ab dem 4.9. mit einer Sitzblockade vor dem AKW Mühleberg die Nachbesserungs- und Revisionsarbeiten zu blockieren, um die Wiederinbetriebsnahme zu verhindern.
Mehr Infos
http://www.aussitzen.ch
http://www.akw-ade.ch
http://www.fokusantiatom.ch
http://www.muehleberg-ver-fahren.ch
Wir machen Schluss mit dem AKW Mühleberg. Du auch?
Infos: http://www.aussitzen.ch - français: http://aussitzen.ch/fr
Hallo
Mühleberg
Aussitzen – Das ist nicht nur die traurige und verantwortungslose
Praxis der Betreiberin BKW, der Aufsichtsbehörde ENSI und vieler
PolitikerInnen bezüglich der gravierenden Mängel im maroden AKW in der
Nähe von Bern, sondern auch der nächste Schritt des zivilen Ungehorsams
gegen den Schrottreaktor in Mühleberg:
Mühleberg AUSsitzen – aber
richtig! Mit einer (Sitz-)Blockade vor dem AKW Mühleberg soll durch das
Blockieren der Revisions- und Bauarbeiten die Wiederinbetriebsnahme des
Reaktors verhindert werden und die Forderung nach endgültiger
Ausserbetriebnahme unterstrichen werden.
Mehr Infos unter http://www.aussitzen.ch
Liebe Grüsse
AKW-ADE/Mühleberg AUSsitzen
http://www.akw-ade.ch / http://www.aussitzen.ch
Anhang:
- Ankündigung Sitzblockade
- Aktionskonses
- Öffentliche Aktionstrainings
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Mühleberg AUSsitzen – Das Ende von Mühleberg ist der Anfang einer erneuerbaren Zukunft
Sitzblockade ab Sonntag, 4. September 2011
Wir machen Schluss mit dem AKW Mühleberg. Du auch?
Seit
1971 sind im veralteten Atommeiler Mühleberg zahlreiche Mängel wie
wanddurchdringende Risse im Kernmantel und Unfälle bis zur Freisetzung
von Radioaktivität bekannt geworden. Denoch erteilte die Behörden immer
wieder befristete Betriebsbewilligungen für Mühleberg. Obwohl die Risse
nur mit “provisorischen” Zugankern stabilisiert wurden und der Reaktor
wortwörtlich von Klammern zusammengehalten wird, wurde 2009 sogar eine
unbefristete Betriebsbewilligung erteilt.
In den letzten
Monaten wurden im Lichte von Fukushima weitere Probleme aufgedeckt:
mehrere Sicherheitssysteme sind nicht erdbeben- und hochwassersicher.
Ende Juni hat die BKW das AKW überstürzt ausser Betrieb genommen. Dies
nachdem es erst nach 40 Betriebsjahren merkte, dass die
Kühlwasserentnahme nicht hochwasserresistent ist. Weder die
Aufsichtsbehörde ENSI noch die BKW haben dieses gravierende
Sicherheitsrisiko entdeckt, sondern eine Privatperson, deren
Feststellungen von der ETH Zürich bestätigt wurden!
Bei all
diesen Sicherheitsmängeln hat das ENSI stets mindestens ein Auge
zugedrückt, und scheint nicht in der Lage oder nicht willens zu sein,
die nötigen Sicherheitsbestimmungen oder eine Ausserbetriebnahme
gegenüber der BKW durchzusetzen. Mit dem Bau des AKWs wurde 1967
begonnen. Das AKW ist also sage und schreibe fast ein halbes
Jahrhundert alt. Wir müssen davon ausgehen, dass es weitere gravierende
Mängel gibt, die nicht bekannt sind, aus welchen Gründen auch immer.
Die
BKW hat nun ohne gültige Baubewilligungen und Genehmigungen des ENSI
damit begonnen, 10 Millionen Franken in das altersschwache AKW zu
investieren, statt in eine dezentrale und zukunftsorientierte
Stromversorgung.
Die grösste Bedrohung für mindestens 500’000
Menschen im Umkreis des AKWs und in der Region
Bern/Biel/Fribourg/Neuenburg soll bestehen bleiben. Wir haben das
Vertrauen in die BKW und das ENSI verloren, und lassen uns nicht mehr
länger beschwichtigen. Es ist Zeit, dass wir selber Verantwortung
übernehmen und handeln.
Deshalb werden wir ab dem Sonntag 4.
September in einem Akt des zivilen Ungehorsams und der Notwehr, die
unsinnigen Nachrüstungs- und Revisionsarbeiten lahmlegen – sitzend,
friedlich, tagelang so die erneute Inbetriebnahme zu verhindern.
Grundlage
der Aktion ist der Aktionskonsens. Unsere Aktion ist basisdemokratisch
und gewaltfrei. Für die Aktion organisieren wir uns im
Bezugsgruppensystem, indem Entscheidungen für die Gesamtaktion im
SprecherInnenrat getroffen werden.
Der genaue Standort der
Sitzblockade steht noch nicht fest. Damit Du auf dem Laufendem bleibst,
schau immer wieder auf www.aussitzen.ch rein. Es besteht die
Möglichkeit zur Vorbereitung ein Aktionstraining zu besuchen. Bildet
Bezugsgruppen und haltet euch auch den 3. September zwecks Vorbereitung
frei.
Folgende Organisationen bekunden bis jetzt ihre
Sympathie für diese Aktion zur definitiven Ausserbetriebnahme von
Mühleberg (die aktuelle Liste findet sich auf der Webseite):
AKW-Ade
Alliance jurassienne Non au nucléaire
Schweizerischer Friedensrat
Greenpeace Schweiz
Klima-Camp
Alternative Linke Bern
Frauen für den Frieden
solidaritéS Neuchâtel
Junge Grüne Neuchâtel
Alternative/die Grünen ZugNaturschutzbund Vorarlberg Vorarlberger Plattform gegen Atomgefahren Initiative Civilcourage —
Aktionskonsens
Wir
werden den Zugang zum AKW Mühleberg versperren. Wir wollen andere
Menschen mit unserem Handeln dazu motivieren, Verantwortung nicht zu
delegieren, sondern sich eigenverantwortlich für die endgültige
Ausserbetriebnahme von Mühleberg und dem Ausstieg aus der Atomenergie
einzusetzen.
Unsere Blockade ist ein Akt Zivilen Ungehorsams.
Gesetze und Vorschriften, die die reibungslose Wiederinbetriebnahme des
AKW Mühleberg sicherstellen sollen, werden wir nicht beachten. Wir
werden die Zufahrt nicht freiwillig verlassen, weil wir in Anbetracht
des atomaren Risikos und der ungelösten Sicherheitsmängel unsere Aktion
als legitim und notwendig erachten. Bei polizeilichen Räumungen werden
wir besonnen und ohne Gewalt handeln. Durch mögliche
Demonstrationsverbote und juristische Verfolgung lassen wir uns nicht
abschrecken.
Wir setzen uns für das Leben und eine lebenswerte
Zukunft ein. Daran orientiert sich auch unser Handeln. Wir werden keine
Menschen verletzen. Unser Anliegen ist es, allen Menschen mit
Aufrichtigkeit, Respekt und Gesprächsbereitschaft zu begegnen.
Die
Polizei und die Angestellten des AKW sind nicht unsere GegnerInnen,
deshalb versuchen wir in unserem Verhalten zum Ausdruck zu bringen,
dass wir die einzelnen PolizistInnen und MitarbeiterInnen des AKW
Mühlebergs als Menschen achten, auch wenn wir ihr Handeln und ihre
Rolle kritisieren.
In unserer Zusammenarbeit versuchen wir,
hierarchiefreie Strukturen zur Anwendung zu bringen, das heisst, wir
werden nicht nach dem Mehrheitsprinzip, sondern konsensorientiert
entscheiden und uns untereinander so weit wie möglich absprechen. Wir
werden gewaltfrei und entschlossen den reibungslosen Ablauf der
Nachrüstungs- und Revisionsarbeiten stören.
Mühleberg
AUSsitzen, ist aus dem AKW-Ade Camp hervorgegangen und diverse Menschen
und Gruppen aus aus der Anti-Atom- und Umweltbewegung haben zu dieser
Kampagne zusammengefunden. |
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