Aus Solidarität mit dem Tarifkampf der Redakteure und ZeitungsvertriebskolegInnen wurden Ende Juli 2011 in München einige Automaten der SZ sabotiert. An mehreren Orten in München konnten Plakate mit einer eindeutigen Aufschrift gefunden werden.
Um den interessierten Leser, die interessierte Leserin über den Hintergrund dieser Aktion aufmerksam zu machen plakatierten die AktivistInnen Plakate mit der folgenden Aufschrift (siehe Foto von einem gesichteten SZ-Automaten):
"Dieser Automat wurde sabotiert!
Solidarität mit dem Tarifkampf der Redakteure!
Durch den Tarifabschluß in der Druckindustrie haben die Verdi-Bürokraten die Redakteure und Zeitungsvertriebskollegen im Stich gelassen!
Für einen gemeinsamen internationalen und militanten Kampf gegen das Kapital!
Lotta Continua (Der Kampf geht weiter!)"
Zum Hintergrund:
Der Tarifkonflikt mit den Zeitungsverlegern schwelt schon seit Monaten. Deren Unternehmerverband BDZV verlangt schlechtere Rahmenbedingungen im Manteltarifvertrag und wehrt sich gegen die Vier-Prozent-Forderung der Gewerkschaften. Die Verleger wollen die Arbeitszeit für Neueingestellte verlängern und deren Gehälter im Vergleich zu den Altbeschäftigten deutlich absenken. Die Abkehr von gleicher Bezahlung für gleiche Arbeit hat bereits bei der Berliner Zeitung zu einer betrieblichen Auseinandersetzung geführt. Unterschiedliche Tarife in den gleichen Redaktionen soll es nach dem Willen der Verlage künftig flächendeckend geben.
Arbeitsniederlegungen gab es bereits in zahlreichen Städten, darunter auch in München.
Die Solidarität sollte auch außerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen (Gewerkschaften) zunehmen, da sich Druck sicherlich nicht über die zahnlosen Verhandlungen der Gewerkschaftsbürokratie entwickeln lässt.