Kommando Rhino: Polizei räumt Straßenblockade in Vauban

Erstveröffentlicht: 
01.08.2011

Wagenburg

Kommando Rhino: Polizei räumt Straßenblockade in Vauban

"Rhino bleibt" – skandieren die Wagenburgler in Freiburgs Vorzeigestadtteil Vauban. Doch wie lange? Jetzt hat die Polizei die von den Aktivisten errichtete Straßensperre entfernt – und ist wieder abgerückt.

 

Rund 100 Polizisten waren BZ-Informationen zufolge vor Ort, um die Vaubanallee wieder frei zu räumen. Diese war in der Nacht auf Montag zunächst an zwei, später an drei Stellen von Anhängern der linken Szene mit Unrat und Gittern blockiert worden. Die Straße war teilweise unpassierbar (Fotos). Das Anti-Konflikt-Team der Polizei suchte gegen 12.45 Uhr das Gespräch mit den Besetzern – erfolglos. "Es besteht keinerlei Gesprächsbereitschaft", sagte Karl-Heinz Schmid von der Freiburger Polizei.

 

Gegen 13.10 Uhr fuhr ein Müllwagen vor. Unter dem Schutz der angerückten Polizei begannen zehn Mitarbeiter der ASF, den Unrat von der Straße zu schaffen. Ihr Wagen blockierte zeitweise die Merzhauser Straße stadtauswärts, es kam zu Behinderungen. Nachdem die erste von insgesamt drei Blockaden auf der Vaubanallee entfernt war, bildeten etwa 20 Wagenburgler eine Sitzblockade (Fotos). Ein Appell der Polizei über Megafon an die Wagenburgler blieb erfolglos. Die Besetzer verhinderten zunächst, dass zwei kleinere Müllwagen weiter in die Straße vordringen konnten. Die Mitarbeiter der ASF rückten schließlich von Osten aus der dritten Blockade zu Leibe und trugen den Unrat ab.

Gegen 13.50 Uhr war die Straße geräumt – allerdings verstopften von da an laut Polizei bis zu 250 Wagenburgler, deren Anhänger und Schaulustige die Straße. Müllwagen und Polizeiautos rückten dennoch ab. "Die Arbeit ist beendet", sagte Schmid. "Die Versammlung jetzt fällt unter das Versammlungsrecht. Wir akzeptieren das geltende Recht."

Wagen vom Gelände entfernt


Die Frist zur freiwilligen Räumung des Eingangsplatzes in das Stadtviertel Vauban war am 31. Juli abgelaufen. Im Vorfeld hatten die Wagenburgler angekündigt, das Feld nicht widerstandslos räumen zu wollen und ihre verbliebenen Wagen einbetonieren zu wollen. Von den zuletzt mehr als 20 Wagen, die noch am Freitagnachmittag auf dem Gelände und dem angrenzenden Parkplatz abgestellt waren, sind nur noch etwa sieben Anhänger und ein verrosteter Bus übriggeblieben.

Offenbar wollten die Besetzer verhindern, dass ihre fahrtüchtigen Wagen abgeschleppt und beschlagnahmt werden – diese auszulösen hätte sie wahrscheinlich viel Geld gekostet. BZ-Informationen zufolge wurden sieben Wagen illegal auf dem Gelände einer privaten Baugruppe abgestellt. Deren Besitzer erwägt offenbar Schritte, diese wieder entfernen zu lassen. Zudem stehen mehrere Wagen aufgereiht in einem parallel zur Vaubanallee verlaufenden Weg. Ob sie dort stehen bleiben können, ist offen. Es besteht die Gefahr, dass sie die Feuerwehrzufahrt versperren.

Ebenfalls unklar ist, wann die Polizei in dieser Woche ein zweites Mal anrücken wird – diesmal um Rhino zu räumen. Auf dem M1-Gelände will die Stadt ein integratives Hotel mit Wohn- und Geschäftsflächen bauen. Die Bauarbeiten sollen demnächst beginnen.