In Athen sind zwei Mitglieder einer anarchistischen Gruppierung zu 37 Jahren Haft verurteilt worden. Die beiden sind unter anderem für den Bombenanschlag auf die Schweizer Botschaft in Athen verantwortlich.
Die 23-jährigen Männer galten als Hauptangeklagte im Prozess gegen insgesamt neun Personen, denen eine Verbindung mit der «Verschwörung der Feuerzellen» angelastet worden war.
Neben den zwei Hauptangeklagten wurden drei weitere Männer und eine Frau wegen Mitwirkens in einer kriminellen Organisation verurteilt. Ein Mann wurde zwar verurteilt, doch es wurde keine Verbindung zur einer extremistischen Organisation festgestellt. Zwei Personen wurden mangels Beweisen freigesprochen.
Neun Personen vor den Schranken
Die «Verschwörung der Feuerzellen» bekannte sich zu rund zehn Anschlägen in Griechenland seit 2008. Aufsehen erregte eine Serie von Paketbomben, die sie im November 2010 an ausländische Botschaften in Athen geschickt hatten, auch an die Schweizer Vertretung.
Von den insgesamt 14 Paketen an die Botschaften explodierten vier, darunter eines in der Schweizer Botschaft. Verletzt wurde dort niemand. Paketbomben wurden auch an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und den italienischen Premierminister Silvio Berlusconi geschickt.
Zeitgleich mit Prozess in Bellinzona
Die Verurteilung der «Feuerzellen»-Mitglieder fiel mit dem Gerichtstermin für drei Exponenten der «Earth Liberation Front» (ELF) vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona zusammen. Die drei Angeklagten sind nach Angaben Bundesamtes für Polizei (fedpol) und des Nachrichtendienstes des Bundes (BND) international gut vernetzt.
Ob der Anschlag in Athen, zu dem sich die «Feuerzellen» bekannt hatten, mit dem in Bellinzona laufenden Prozess zu tun hat, ist indessen nicht klar. (wid/sda)