Rechtsextremismus : Zehn Nazis greifen zwei Frauen in der U-Bahn an

Erstveröffentlicht: 
15.06.2011

Dortmund. Zehn Männer und Frauen aus der rechten Szene haben am Wochenende zwei ausländische Frauen in der U44 angegriffen. Nur eine einzige Zeugin griff couragiert ein. Jetzt sucht die Polizei nach weiteren Zeugen.

 

Etwa zehn Personen der rechten Szene haben am Samstagabend (11. Juni 2011) gegen 20.30 Uhr in der U44 von Dorstfeld in die Innenstadt zwei ausländische Frauen beleidigt und angegriffen. Bei der Auseinandersetzung stürzte sogar der Kinderwagen einer der Frauen um, in dem ein einjähriges Kind lag. Verletzt wurde niemand. Der Staatsschutz der Polizei Dortmund hat die Ermittlungen aufgenommen.

 

Nach bisherige Erkenntnissen hat die zehnköpfige Gruppe kurz nach der Haltestelle „Wittener Straße“ zunächst die beiden dunkelhäutigen Frauen mit fremdenfeindlichen Äußerungen beleidigt. Dann griff eine couragierte Frau helfend ins Geschehen ein und wurde von einer bislang unbekannten Frau fest gegen ein Fenster gedrückt. An der Haltestelle „Ofenstraße“ hatte der Spuk endlich ein Ende: Die aggressive Gruppe verließ die U-Bahn.

 

Dortmunder Staatsschutz hat inzwischen mehrere tatverdächtige Männer identifiziert, die laut Aussage der Polizei einschlägig aus der rechten Szene von Dortmund bekannt sind. Von der unbekannten Frau, die die Zeugin gegen das Fenster gedrückt hatte, fehlt bislang aber jede Spur.

 

Polizei sucht Zeugen für rechten Übergriff

 

Auf den Fotos der Straßenbahn-Überwachungskamera ist die Täterin zu sehen. Laut Zeugenaussagen wird sie beschrieben als: etwa 30 Jahre, 160 cm groß, dickliche Statur, kürzere dunkle Haare. Sie trug dunkle Kleidung und einen schwarzen Pulli.

 

Hinweise von Zeugen nimmt der Kriminaldauerdienst der Polizei Dortmund entgegen: 0231/132-7491.