Filmclub Moderne Zeiten zeigt: Die leere Mitte
Freitag den 10.06.2011 um 20 Uhr, Volxküche, Hafenstrasse 116, 20359 Hamburg.
Eintritt frei, Spenden erwünscht !
http://filmclubmodernezeiten.jimdo.com/
Buch / Regie / Schnitt: Hito Steyerl 62 MIN 1998
Der Film beobachtet über einen Zeitraum von acht Jahren die architektonischen und politischen Veränderungen am Potsdamer Platz in Berlin. Auf einem leeren Minenfeld zwischen den Grenzen des Kalten Krieges entsteht zwischen 1990 und 1998 allmählich ein Hauptquartier internationaler Konzerne. Jahrzehntelang liegt der Platz brach: als leere Mitte Berlins. Jetzt kehrt die Mitte zurück. Nach der Deutschen Einheit siedelt sich das Zentrum politischer Gewalt wieder in Berlins Mitte an. Zur selben Zeit werden Menschen an den Rand der Stadt gedrängt. Sie werden durch die Zentralisierung von Deutschlands wirtschaftlicher und politischer Macht marginalisiert. 1990 rufen Besetzer eine sozialistische Republik auf dem Todesstreifen aus. Acht Jahre später stehen an derselben Stelle die neuen Bürobauten des Daimler Benz Konzerns.
Mittels langer Überblendungen werden die urbanen Umbrüche sichtbar gemacht. An ihnen zeigen sich die Spuren globaler Umstrukturierungen, aber auch das Fortwähren sozialer und politischer Grenzziehungen. Die Geschichte des Platzes macht deutlich, dass es immer auch der Ausgrenzung, besonders gegen Zuwanderer und Minderheiten bedurft hat, um ein mächtiges Zentrum der Nation zu errichten. Der Film bemüht sich im Gegenzug darum, denen eine Stimme und eine Geschichte zu geben, die nach wie vor von dieser Mitte ausgeschlossen bleiben.
"Es geht weniger darum, Abgrenzungen als Grenzen zu überqueren, sondern eher um das partielle Verschwinden, die Auflösung oder Verlagerung der Abgrenzungen selbst. Es geht darum, dass die Grenzen sich plötzlich verschieben, wenn du versucht, sie zu passieren... Jetzt verstehst du, dass wir auch über die Zersplitterung von Grenzen sprechen; ihren Teilabriss, ihre Neuverhandlung, Verlagerung; über das Auftauchen neuer Grenzen, die quer durch die alten verlaufen." (Stuart Hall)
Der Film beobachtet über einen Zeitraum von acht Jahren die architektonischen und politischen Veränderungen am Potsdamer Platz in Berlin. Auf einem leeren Minenfeld zwischen den Grenzen des Kalten Krieges entsteht zwischen 1990 und 1998 allmählich ein Hauptquartier internationaler Konzerne. Jahrzehntelang liegt der Platz brach: als leere Mitte Berlins. Jetzt kehrt die Mitte zurück. Nach der Deutschen Einheit siedelt sich das Zentrum politischer Gewalt wieder in Berlins Mitte an. Zur selben Zeit werden Menschen an den Rand der Stadt gedrängt. Sie werden durch die Zentralisierung von Deutschlands wirtschaftlicher und politischer Macht marginalisiert. 1990 rufen Besetzer eine sozialistische Republik auf dem Todesstreifen aus. Acht Jahre später stehen an derselben Stelle die neuen Bürobauten des Daimler Benz Konzerns.
Mittels langer Überblendungen werden die urbanen Umbrüche sichtbar gemacht. An ihnen zeigen sich die Spuren globaler Umstrukturierungen, aber auch das Fortwähren sozialer und politischer Grenzziehungen. Die Geschichte des Platzes macht deutlich, dass es immer auch der Ausgrenzung, besonders gegen Zuwanderer und Minderheiten bedurft hat, um ein mächtiges Zentrum der Nation zu errichten. Der Film bemüht sich im Gegenzug darum, denen eine Stimme und eine Geschichte zu geben, die nach wie vor von dieser Mitte ausgeschlossen bleiben.
"Es geht weniger darum, Abgrenzungen als Grenzen zu überqueren, sondern eher um das partielle Verschwinden, die Auflösung oder Verlagerung der Abgrenzungen selbst. Es geht darum, dass die Grenzen sich plötzlich verschieben, wenn du versucht, sie zu passieren... Jetzt verstehst du, dass wir auch über die Zersplitterung von Grenzen sprechen; ihren Teilabriss, ihre Neuverhandlung, Verlagerung; über das Auftauchen neuer Grenzen, die quer durch die alten verlaufen." (Stuart Hall)