„Empörte des Syntagma-Platzes“ in Griechenland wollen ganz Europa erobern

Erstveröffentlicht: 
27.05.2011

Mehr als 10.000 Demonstranten, die sich „Empörte des Syntagma-Platzes“ nennen, protestierten am Donnerstag – trotz massiver Regenfälle –  friedlich vor dem Parlament in der griechischen Hauptstadt Athen. Für heute 18.00 Uhr wurde ein weiterer Protest am gleichen Ort angekündigt. Auch in anderen Städten Griechenlands, in Thessaloniki, Patras, Veria, Volos, Tripolis, Kalamata und Chania wurde gegen die neuen strikten Sparmaßnahmen der Regierung protestiert.


Die Proteste der „Empörten“ aus Griechenland und Spanien soll nun nach Vorstellungen der Initiatoren auch ganz Europa erreichen. „Europäer Wacht auf – lasst uns ein besseres Leben kreieren – last uns reden, lasst uns treffen, lasst uns alles verändern!“ heißt es auf der neu gegründeten Facebookseite: „European Revolution 29th May – all cities of Europe“ zu Deutsch: „Europäische Revolution des 29. Mai – alle Städte Europas“. Gegründet wurde diese Seite in Zusammenarbeit von griechischen und spanischen Aktivisten. Bis Freitagvormittag hatten mehr als 34.000 Personen via Facebook gemeldet, dass sie am kommenden Sonntag auf dem zentralen Platz ihrer Stadt, in der sie leben, zum Protest erscheinen werden.
Die Idee für diese Bewegung stammt ursprünglich aus Spanien. Nach Griechenland sprang der Funke über, als in Spanien während eines Protestes ein Transparent gezeigt wurde, auf dem auf Spanisch zu lesen war: „Nicht so laut, weckt die Griechen nicht“. Die Idee soll angeblich von griechischen Stundeten stammen, die in Spanien studieren.
Am Donnerstag war vor dem Athener Parlament ein ähnliches Transparent zu sehen: auf einer Italienischen Flagge stand auf Italienisch: „Leise, weckt die Italiener nicht“.
Der Protest in Griechenland richtet sich vor allem gegen erneute Sparmaßnahmen der Regierung, durch die das Land aus der Finanz- und Wirtschaftskrise gelangen soll. Dabei kommt es zu Gehaltskürzungen, die Mehrwertsteuer wurde inmitten eines Jahres mehrfach erhöht, die Kaufkraft der Griechen fällt und auch die Arbeitslosigkeit steigt rasant an.