Mehr als 10.000 Demonstranten, die sich „Empörte des Syntagma-Platzes“ nennen, protestierten am Donnerstag – trotz massiver Regenfälle – friedlich vor dem Parlament in der griechischen Hauptstadt Athen. Für heute 18.00 Uhr wurde ein weiterer Protest am gleichen Ort angekündigt. Auch in anderen Städten Griechenlands, in Thessaloniki, Patras, Veria, Volos, Tripolis, Kalamata und Chania wurde gegen die neuen strikten Sparmaßnahmen der Regierung protestiert.
Die Proteste der „Empörten“
aus Griechenland und Spanien soll nun nach Vorstellungen der
Initiatoren auch ganz Europa erreichen. „Europäer Wacht auf – lasst uns
ein besseres Leben kreieren – last uns reden, lasst uns treffen, lasst
uns alles verändern!“ heißt es auf der neu gegründeten Facebookseite:
„European Revolution 29th May – all cities of Europe“ zu Deutsch:
„Europäische Revolution des 29. Mai – alle Städte Europas“. Gegründet
wurde diese Seite in Zusammenarbeit von griechischen und spanischen
Aktivisten. Bis Freitagvormittag hatten mehr als 34.000 Personen via
Facebook gemeldet, dass sie am kommenden Sonntag auf dem zentralen Platz
ihrer Stadt, in der sie leben, zum Protest erscheinen werden.
Die
Idee für diese Bewegung stammt ursprünglich aus Spanien. Nach
Griechenland sprang der Funke über, als in Spanien während eines
Protestes ein Transparent gezeigt wurde, auf dem auf Spanisch zu lesen
war: „Nicht so laut, weckt die Griechen nicht“. Die Idee soll angeblich
von griechischen Stundeten stammen, die in Spanien studieren.
Am
Donnerstag war vor dem Athener Parlament ein ähnliches Transparent zu
sehen: auf einer Italienischen Flagge stand auf Italienisch: „Leise,
weckt die Italiener nicht“.
Der Protest in Griechenland richtet sich
vor allem gegen erneute Sparmaßnahmen der Regierung, durch die das Land
aus der Finanz- und Wirtschaftskrise gelangen soll. Dabei kommt es zu
Gehaltskürzungen, die Mehrwertsteuer wurde inmitten eines Jahres
mehrfach erhöht, die Kaufkraft der Griechen fällt und auch die
Arbeitslosigkeit steigt rasant an.