Erlebnisbericht zur Demonstration vom 14.4.2011 in Lyon (Fr)

Antifa

Am 14.4.2011 war in Lyon eine Kundgebung der extremen Rechten Identitaire. Der Umzug hiess Schweine Marsch, dabei wollten die Neo-FaschistInnen ihren Unmut darüber äusseren, dass es ihrem Anblick nach "nirgends in Lyon mehr Schweinefleisch zu kaufen gibt". Ihre Demonstration wurde von der Stadt verboten, stattdesen durften die Nazis eine Platzkundgebung in Lyon halten. Für diese Platzkundgebung wurde auch international Mobislisiert, so hatte es auch Nazis aus dem Wallis(CH) oder aus Deutschland.

 

Wir kamen am Freitag Abend an. Am Samstag Morgen, am Tag der Demo, musste zuerst unser Viertel verteidigt werden gegen die Nazis, welche sehr kampfeslustig waren. Als die Demo selber los lief, konnten wir einigermassen frei laufen. Die Polizei hatte ein Vermummungsverbot verhängt, welches hiess: "Keine Vermummung bis zur Nase hoch!", welches sie auch zwei mal durch Blockaden der Demo durchzusetzten versuchte.Die Polizei war an allen Kreuzungen präsent, griff aber aber nicht ein während der Demo.


Es wurden Petarden entzündet und die Stimmung war lautstark. Es beteiligten sich ca. 2000 Personen an der Demo gegen den geplanten Nazi Aufmarsch, welche auch bewilligt war. Als die Demo zu Ende war liefen wir, ein grösserer Teil der Demo, in Richtung der Nazis. Auf einer Brücke trafen wir schlussendlich auf die Nazis, unsere Stimmung war agressiv und wir waren deutlich mehr als die Nazis. Also gingen wir auf die Brücke und nach ein paar Flaschenwürfen griffen wir sie auch an. Die Polizei, welche sich hinter uns stark gemacht hatte, griff dann auch an und verhaftete vier von unseren GenossInnen. Die Nazis, welche vorher viele Kebabläden zusammen geschlagen hatten, hatten 80 Verhaftete zu bekunden.


Wir zogen uns danach in eines unserer Viertel zurück und besprachen, was zu tun ist wegen unseren Verhafteten. Am frühen Abend machten wir dann Jagt auf Nazis.... Um drei Uhr Morgens wurde unser Viertel von 60 Neo-FaschistInnen angegriffen und alle, welche sich zu dieser Zeit auf der Strasse befanden, wurden zusammengeschlagen.


Am nächsten Morgen besammelten wir uns schon in der Frühe vor dem Polizeiposten, in welchem unsere GenossInnen Inhaftiert waren, die inhaftierten Nazis hatten keinen Rückhalt, die ganz Haftzeit über nicht.Wir haben am frühen Morgen noch ein paar Nazis gesehen, welche früher raus kamen. Am späteren Nachmittag sahen wir dann unsere GenossInnen und haben ihnen Lautstark unsere Solidarität erwiesen. Sie wurden vom Polizeiposten abtransportiert, es war unklar, wohin sie gebracht wurden.

Den Abend verbrachten wir dann bei unseren GenossenInnen in Lyon. Am Montag Morgen hatten wir uns dann verabredet am Neaveau Palais de Justice und warteten auf unsere GenossInnen. Sie wurden in einem Schnellverfahren verurteilt und kamen am späten Abend heraus. Unsere Erleichterung war gross und wir feierten dann unsere GenossInnen in einem Kebab Laden, welchen wir fast leer kauften!

Unsere GenossInnen bekamen folgende Strafen: Drei wurden zu 5 Jahren Bewährung auf drei Monate Knast verurteilt und pro Pfefferspray-Attacke gegen einen Polizisten mussten sie 1 Euro zahlen (wir hatten viele grosse Pfeffersprays dabei). Ein Genosse welcher dunklerer Hautfarbe war, wurde bei der Verhaftung brutal zusammen geschlagen von der Polizei. Mir ist nicht bekannt welches Straffmass ihm zulasten gelegt wird, aufgrund schlechter Französischkentnisse, auf jedenfall wird er viel Geld zahlen müssen, so wie auch die anderen drei, denn sie müssen ihren "Polizeiaufwand" selber zahlen.

Die Nazis aus Lyon müssen nun fürchten, dass ihre Organisation "Identitaire" Verboten wird und somit ihr Club Local Lyon Dissident geschlossen werden muss!
Zwei der Nazis erhielten die selbe Strafe wie unsere Genossen. Zudem waren Nazis und unsere Leute nicht abgetrennt sie wurden gleichzeitig veruteilt und z.T. auch in den selben Zellen zwischen gelagert bei der Polizei.


Mehr Bilder und Videos auf http://rebellyon.info/A-Lyon-dans-la-rue-et-sous-la.html

Solidarität ist eine Waffe! Für die Anarchie!
Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Nazis auf die Fresse hauen!
Support your Local Antifa