Auto-Brandstiftungen als Mutprobe?

Ein Auto brennt im Hamburger Stadtteil Billlstedt. © dapd Fotograf: Christian Timmann
Erstveröffentlicht: 
28.04.2011

Die Hamburger Polizei weiß offenbar mehr über die Auto-Brandstifter in der Hansestadt als bisher bekannt. Mehrere Jugendbanden sollen einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" zufolge in die Anschlagsserie verwickelt sein. Die Polizei wollte den Bericht am Donnerstag nicht bestätigen.

 

Hausbesuche bei Tätern
Die Brandstifter seien bekannt, sagte ein Fahnder der Zeitung. Die Ermittlungen der Soko "Florian" konzentrieren sich demnach auf bis zu zwölf Banden und Gruppen im Hamburger Stadtgebiet. Als Schwerpunkt gilt Barmbek-Süd. Einige der mutmaßlichen Brandstifter wurden laut der Zeitung bereits zu Hause von Ermittlern aufgesucht. Die Botschaft laute: "Wir haben Dich im Blick." Allerdings konnte noch kein Verdächtiger auf frischer Tat erwischt werden. Grund sei unter anderem, dass viele Jugendliche die Taten in der Nachbarschaft verübten und vor Eintreffen der Polizei flüchteten, erklärte ein Fahnder. Auffällig ist demnach, dass mehrere Autos in Straßen brannten, wo einschlägig bekannte Jugendliche wohnen.
Gruppenzwang in Jugendbanden

Mit den Brandstiftungen wollten die jugendlichen Täter offenbar ihren Mut beweisen, Ruhm in der Gruppe erlangen und ihre Stellung festigen, hieß es zu den Tatmotiven. Beamten des Jugendschutzes zufolge kursieren in der Szene Handyfotos, auf denen die Brandstifter vor angezündeten Autos posieren.

Allein in dieser Woche wurden 25 Autos in Hamburg bei Brandanschlägen in mehreren Stadtteilen schwer beschädigt oder vollständig zerstört. Insgesamt gingen damit in diesem Jahr bereits mehr als 150 Autos in der Hansestadt in Flammen auf.