Dresden. Mutmaßliche Gewalttäter aus der linksextremistischen Szene wurden offenbar gezielt über eine geplante Razzia informiert. Davon geht die Staatsanwaltschaft Dresden aus. Die Behörde ermittelt nun wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen gegen den noch unbekannten „Maulwurf“.
Vor zwei Wochen musste die Polizei die Durchsuchung eines Hauses in Löbtau in letzter Sekunde abblasen. Offenbar hatten die Bewohner zuvor Wind davon bekommen. Die Razzia war Teil einer lange geplanten Durchsuchungsaktion in Sachsen und Brandenburg. Die Polizei ermittelt gegen 17 Beschuldigte wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Den Verdächtigen werden gewalttätige Übergriffe auf Rechtsextremisten in Dresden vorgeworfen.
Jetzt werde wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen ermittelt, sagte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase am Mittwoch. „Wie weit der Kreis zu ziehen ist, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.“ 400 Beamte seien unmittelbar an der Razzia vor zwei Wochen beteiligt gewesen, doppelt so viele dürften davon gewusst haben, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es sei schon am Tag der Durchsuchung entschieden worden, Ermittlungen einzuleiten. Bei der Aktion waren 20 Wohnungen und Geschäftsräume in Sachsen und Brandenburg durchsucht worden. (lex/dpa)