Liebe Freundinnen und Freunde, nach den schrecklichen Ereignissen in Japan, die wohl auch noch lange nicht vorbei sind, haben wir nun einen weiteren Skandal in der deutschen Atommüllentsorgung. Laut dem NRW-Wissenschaftsministerium sind 2285 Brennelementekugeln aus dem Jülicher Forschungsreaktor verschwunden. In der Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen heißt es, dass man nach ca. 40 Jahren keine sichere Auskunft mehr geben könne, wo der hochradioaktive Atommüll hingekommen ist.
Derzeit wird vermutet, dass die Brennelemente, welche mind. 23 Kilo Thorium und 2,2 Kilo Uran und möglicherweise auch Plutonium enthalen, in der Asse verscharrt wurden. Diese war aber nur für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll zugelassen, was für ein undichtes Atommüllllager schon schlimm genug ist. Die gesamte Anfrage findet ihr bei kein-castor-nach-ahaus.de[http://www.kein-castor-nach-ahaus.de/2011/04/03/2285-brennelementkugeln-verschlampt/]
Die Pressesprecherin des Forschungszentrums teilte nun mit, die Brennelemente seien gar nicht verschwunden, sondern lagern in einem Zwischenlager auf dem Gelände des Forschungszentrums. Dass sie nicht in Castorbehältern wie die restlichen Kugeln gelagert werden, wurde damit begründet, dass die Kugeln zerbrochen und nun einbetoniert seien. Bis vor kurzem wurde vom Forschungszentrum mitgeteilt, es gebe lediglich 200 zerbrochene Kugeln und 200 weitere seien im Reaktor verblieben. Seltsam, dass die Düsseldorfer Landesregierung nichts davon weiß...
Wer so mit Atommüll umgeht und Regierung und Öffentlichkeit im Unklaren lässt, hat jedes Vertrauen verspielt. Nun ist es an der Zeit, die geplanten Castortransporte von Jülich nach Ahaus endgültig abzusagen!
Deswegen kommt am 25. April zur Urananreicherungsanlage Gronau! Es geht nicht um die einzelne Anlage vor Ort, sondern um alle Atomanlagen in NRW. Und das sind immer noch zu viele...
Heute abend finden wieder in zahlreichen Städten Montagsmahnwachen statt! Beteiligt euch, Atomausstieg ist Handarbeit!