Aufruf zum Euromayday 2011 in Dortmund:
Die Arroganz der Macht kotzt uns an und wir werden nicht müde, unsere Kritik und unsere Forderungen auf die Straße zu tragen. Der Euromayday ist eine Einladung, um gemeinsam zu kämpfen und feiern.
Die Aufstände in den arabischen Ländern zeigen uns, welche Macht der Wunsch nach einem guten Leben entfalten kann. Auch wenn wir heute noch nicht wissen wie sie ausgehen werden, begrüßen wir sie als Ermutigung diese Welt die wir selbst sind, auch selbst zu gestalten.
Wir brauchen keine Politiker, die uns sagen was gut für uns ist. Das wissen wir selbst. Wir brauchen keine Unternehmen, die uns sagen was wir kaufen sollen, und unsere Ideen, Wünsche und Bedürfnisse in eine Geschäftsidee verwandeln. Wir brauchen keine Arbeit sondern ein Einkommen, denn Arbeit haben wir genug.
Mit den Zumutungen unseres Lebens haben wir auf unterschiedliche Weise zu kämpfen. Das Fehlen von Sicherheiten und Garantien verbindet uns dabei. Ob wir aktuell von einer Betriebsschließung bedroht oder schon erwerbslos sind. Ob wir keinen Aufenthaltsstatus haben oder ob wir als neue Selbständige unser unternehmerisches Selbst vor uns her treiben. Die Forderung „Her mit dem schönen Leben!“ lässt uns gemeinsam werden. Der Euromayday ist die Aufforderung an Euch, dieses positive Gemeinsame zum Schwingen und Tanzen zu bringen. Das meinen wir durchaus wörtlich.
Wir wollen kein Klagelied singen, sondern Vorschläge zu einem anderen Gebrauch des Lebens machen. Darum bringt eure Ideen und Forderungen mit – bunt und unübersehbar. Ihr seid alle willkommen!
Wir wollen auch zu aktuellen Konflikten in der Stadt Dortmund Stellung nehmen. Zu fehlenden Freiräumen, zu Vertreibungen, zur Verwandlung der Stadt in ein Unternehmen und zu Nazis. Die diesjährige Demo-Route von der Nordstadt ins Westviertel wird uns dazu Gelegenheit geben.
Her mit dem schönen Leben!