Presse: 100.000 € Sachschaden in Aachen

Erstveröffentlicht: 
13.03.2011

Aachener Zeitung

 

Aachen. Die Polizei kam am Sonntagabend kaum nach mit der Aufnahme von Strafanzeigen. Viele Bewohner des Südviertels rund um den Hangeweiher und die Maria-Theresia-Allee trauten zuvor ihren Augen kaum.


Allen Sachbeschädigungen gemeinsam war die pinke Farbe sowie die politische Ausrichtung: Es handelte sich um antifaschistische Zeichen und Sprüche. Ein Anwohner berichtete am Sonntagabend, die Autos seien gleich reihenweise Opfer der Sprühattacken geworden, alles wirke wie eine «konzertierte Aktion».

Auffällig sei zudem, dass es sich bei den Fahrzeugen in erster Linie um teure Autos der gehobenen Klasse handele - Audi, BMW, Mercedes. Zum Beispiel bei einem weißen Wagen sei die ganze Motorhaube pink besprüht gewesen. Alleine im Umkreis von 50 Metern von seinem Haus seien etliche Autos beschädigt worden, so der Anwohner, der natürlich auch Anzeige erstattete. Insgesamt sollen nicht weniger als 60 Autos und Häuser betroffen sein.

Dutzende Strafanzeigen

Michael Koch, Dienstgruppenleiter der Polizeileitstelle, bestätigte auf Anfrage, dass es sich um ein «großes Ausmaß» handele. Die Zahl 60 konnte er nicht bestätigen, es seien aber dutzende Anzeigen eingegangen. Der Schaden dürfte dem entsprechend bei mehreren zehntausend Euro liegen. Weil es sich möglicherweise um politisch motivierte Taten handelt, wurde die Staatsschutzabteilung der Polizei eingeschaltet. Die Ermittlungen laufen.

 

Aachener Nachrichten:

Aachen. Die Aachener Polizei ermittelt auf Hochtouren im Falle der enormen Sachbeschädigungen in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Aachener Südviertel.

Gleich mehrere Ermittler der Aachener Kripo sind mit den Fällen befasst. Sie sammeln momentan Spuren, werten aus, befragen Geschädigte und vernehmen Zeugen.

Aufgrund der Sachbeschädigungen sind zwischenzeitlich fast 60 Strafanzeigen bei der Polizei erstattet worden. Tendenz noch steigend. Der Sachschaden wird auf nahezu 100.000 Euro geschätzt.

Unbekannte, die Ermittler gehen derzeit von einer größeren Gruppe aus, hatten in der Maria-Theresia-Allee, Yorckstraße, Weißhausstraße, Kaiser-Friedrich-Allee, Schillerstraße, Mozartstraße, Lohmühlenstraße und auf dem Brüsseler Ring mehrere dutzend Autos, Häuser und Strom-Verteilerkästen mit pinker Farbe besprüht. Sie hinterließen politische Symbole und Sprüche.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter bei ihrem Streifzug Krach gemacht haben und dies eigentlich bei Anwohnern aufgefallen sein müsste. Daher bittet die Kripo um Zeugenhinweise.