Lasst uns gemeinsam an den Aktionstagen vom 11.-13. März 2011 Widerstand leisten und auf die geplante Anlage und Tierausbeutung aufmerksam machen. Noch kann das Bauvorhaben gestoppt werden.
Das Aktionscamp wird in der Umgebung von Schmähingen stattfinden. Treffpunkte werden der Nördlinger/Bopfinger Bahnhof und die Ausfahrt 115 der A7 sein. Andere Treffpunkte oder die Wegbeschreibung erhaltet ihr über die Kontaktmail oder -nummer.
Neues Mobivideo: http://veganeantifa.tk/
Schmähingen – 323 Menschen und 84 900 Hühner.
Bau einer Hähnchenmastanlage im Donau-Ries Kreis geplant.
Am
Ortsrand der Gemeinde Schmähingen plant der Unternehmer Jörg Benninger
in Kooperation mit dem Agrarkonzern Wiesenhof den Bau eines
Hähnchenmastbetriebs. Die Tierfabrik soll in zwei 20 × 100 Meter große
Bauabschnitte aufgeteilt werden und Kapazitäten für 84 900 Masthähnchen
aufweisen.
Schmähingen ist ein kleines Dorf mit 323 Einwohner_innen unweit von
Nördlingen im bayerischen Hinterland. Nach dem Willen von Jörg
Benninger soll bereits im nächsten Jahr eine große Hähnchenmastanlage
am Ortseingang entstehen.
Nach Benningers Angaben bestünde eine Vereinbarung zwischen ihm und
Wiesenhof, mit welcher sich der Konzern verpflichtet, pro Quartal 84
900 gerade geschlüpfte Hähnchen zu liefern, diese würden dann in der
Anlage 40 Tage gemästet, ausgestallt und schließlich von Wiesenhof
abgeholt, geschlachtet und vermarktet.
Schmähingen ist kein Einzelfall.
Wiesenhof ist Marktführer auf dem deutschen „Geflügelmarkt“. Der Mutterkonzern, die PHW
Gruppe macht einen Umsatz von 2 Milliarden Euro. Wöchentlich schlachtet die PHW Gruppe ca. 4,5 Millionen Hühner.
In der BRD laufen pro Jahr über 80 Genehmigungsverfahren für Tierfabriken in entsprechenden Größenordnungen.
Gerade bei der Geflügelproduktion gäbe es hohe Steigerungsraten, die
laut Branchenkenner_innen auf die steigende Nachfrage der
Verbraucher_innen zurückzuführen seien.
Tatsächlich
stellen Agrarsubventionen, die besonders Großbetrieben zu Gute kommen,
einen entscheidenden Anreiz für die Realisation derartiger Bauprojekte
dar.
Dies führt unter anderem dazu, dass im Jahr 2010 weltweit 45 000 000 000 Hühner¹ getötet werden.
Im
konkreten Fall verspricht sich Benninger neben den beschriebenen
Einnahmen, auch eine Rentabilitätssteigerung seiner bereits in Betrieb
befindlichen Biogasanlage.ich Benningerenhof. Der Ko
Für den Unternehmer ergibt sich eine durchaus optimistische Perspektive
der Gewinnmaximierung, die Probleme, die aus der Tierfabrik
resultieren, eröffnen jedoch eine ganz andere.
Zusammenbruch des „Geflügelmarktes“ von Marktexperten prognostiziert
Negativprognosen stellen mittlerweile auch Akteure des Agrarspektrums, wobei im Gegensatz zu den bisher in sozialen Bewegungen diskutierten Nachteilen für Menschen, Tiere und Umwelt², hierbei strukturpolitische Aspekte im Vordergrund stehen.
Der Branchenspezialist Professor Windhorst³
sagt beispielsweise in seiner Analyse einen Zusammenbruch des
“Geflügelmarktes“ voraus. So wird in einem Artikel in der
Branchenzeitschrift Topagrar ausgeführt, dass „die regionale
Verdichtung der Produktion das Problem der umweltverträglichen
Verwertung der tierischen Exkremente und des Krankheits- und
Seuchenrisikos noch verschärfen [wird].
[…] Darüber hinaus erwartet der Professor Verschiebungen der
Getreide-Warenströme, die zu einer stärkeren Abhängigkeit von
Futtermittelimporten und von risikoreichen Marktschwankungen führen
könnten. Ein wachsendes Problem sieht er auch im Widerstand gegen eine
weitere Verdichtung bzw. Neuerrichtung von Mastanlagen. Dieser komme
nicht nur von Tier- und Umweltschutzorganisationen, sondern auch von
der nicht in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung sowie von
Landwirten selbst.“ (Topagrar, 05.10.2010).
Stadtrat protestiert
Einige Stadträte machten während der letzten Debatte im Bau-, Verwaltungs- und Umweltausschuss ihren Unmut gegen die Anlage deutlich.
Obwohl sich außer einer Standortverschiebung um 300 Meter zwischenzeitlich nichts an den Plänen geändert hat, wurde Benninger im Stadtratausschuss noch im Mai 2008 einhellig die Baugenehmigung für einen Stall mit 39 000 Tieren erteilt.
Derartige Schachzüge sind zumindest für das Genehmigungsverfahren ohnehin kaum relevant. Die Stadt Nördlingen wird zwar zu dem Vorhaben angehört, über die Genehmigung entscheidet letztlich allerdings die Immissionsschutzbehörde des Landratsamtes. Derzeit werden die Baupläne nach immissionsrechtlichen Aspekten geprüft.
Sobald die Ergebnisse öffentlich ausliegen, können Bürger_innen Einspruch einlegen.
Sofern der Betreiber die Immissionswerte einhält, hat er einen einklagbaren Anspruch auf die Umsetzung des Projekts.
„…den Bau der Anlage verhindern!“
Die Aktivistin M. Tanz von der Tierbefreiung Schmähingen zeigt sich zuversichtlich:
„Wir werden den Bau dieser Anlage verhindern! Wir warten sicher nicht
auf irgendwelche Vorgaben von oben! Alle sollen frei sein, sowohl die
Tiere als auch die Menschen!“
.
Auch einige andere Anwohner_innen wie der Landwirt Hans Hubel haben das Gefühl, es sei eine Art Protestbewegung im Gange.
In den vergangenen Wochen gab es bereits erste Aktionen. Die betroffene Bevölkerung wurde durch Postwurfsendungen und mehrere Infostände in der nahegelegenen Stadt Nördlingen über das Bauvorhaben informiert. Mit einer Straßentheateraktion am Weihnachtsmarkt und einer Mahnwache vor dem Haus des Bauherrn versuchten die Aktivist_innen außerdem auf das Projekt aufmerksam zu machen.
Nach Angaben der Aktivist_innen ist im Januar ein Planungstreffen zum weiteren Vorgehen gegen die Massentierhaltungsanlage in Nürnberg geplant.
Schließlich wäre es nicht die erste Tierausbeutungsanlage, die durch aktiven Widerstand verhindert worden ist, so die Aktivist_innen.
Kontakt zu den Aktivist_innen:
E-Mail: maststop@gmx.de
Website: www.maststop.blogsport.de