Am 10.2 fand eine Solidariätskundgebung für die 300 Migrant_innen die sich in Griechenland im Hungerstreik befinden, vor dem griechischen Konsulat in München statt.
Seit 25. Januar befinden sich in Griechenland 300 Migrant_innen im
Hungerstreik um ihre bzw. die Legalisierung aller Migrant_innen zu
erreichen. Sie fordern eine kollektive Legalisierung all jener, die
aufgrund ihrer Herkunft aus der griechischen Gesellschaft ausgeschlossen
wurden – Asylsuchende, Flüchtlinge ohne Anerkennung, illegalisierte
Menschen, ausgebeutete Arbeitsmigrant_innen.
In einem Papier der 300 Hungerstreikenden heißt es:
“Wir
sind MigrantInnen aus ganz Griechenland. Wir kamen hierher wegen Armut,
Arbeitslosigkeit, Krieg und Diktatur. Die multinationalen Konzerne und
ihre politischen Diener ließen uns keine andere Wahl als unsere Leben 10
Mal zu riskieren, um an Europas Tür anklopfen zu können. (…)Wir kamen
nach Griechenland, wir arbeiten, um uns und unsere Familien zu ernähren.
Wir leben ohne Würde, in der Dunkelheit der Illegalität, so dass
Arbeitgeber und der Staat von unserer Ausbeutung profitieren können. Wir
leben von unserem Schweiß und mit dem Traum, eines Tages die gleichen
Rechte wie unsere griechischen KollegInnen zu haben. […] Die Antwort auf
die Lügen und die Grausamkeit muss nun gegeben werden, und sie wird von
uns kommen, Migrantinnen und Migranten. Wir stellen uns in die erste
Reihe, mit unseren eigenen Leben, um diese Ungerechtigkeit zu stoppen.
Wir fordern die Legalisierung alle MigrantInnen, wir fordern die
gleichen politische und soziale Rechte und Pflichten wie sie auch die
griechischen ArbeiterInnen haben.“
Um die 300 solidarisch zu
unterstützen fand am Donnerstag, den 10.02.11 eine Kundgebung vor dem
griechischen Konsulat in München statt. Aufgerufen dazu hatten
linksradikale Gruppen und Flüchtlingsorganisationen. Ca. 40 Leute
forderten lautstark Bleiberecht und Bewegungsfreiheit für alle Menschen
weltweit. Gegen Ende wurde dem griechischen Konsul noch eine Resolution
übergeben, die noch einmal die Forderungen der Hungerstreikenden
unterstützte. Während der Kundgebung waren lediglich 2 Polizist_innen
anwesend, die sich nach der offiziellen Auflösung der Kundgebung äußerst
enttäuscht zeigten, dass sich die Kundgebung in eine spontane
Demonstration verwandelte, nachdem "doch vorher alles so gut und
kooperativ gelaufen ist".
Mehr Infos über den Hungerstreik findet Ihr auf:
w2eu.net