Neonazi gesteht geplanten Anschlag in Berlin

Erstveröffentlicht: 
11.02.2011

Ein mutmaßlicher Neonazi wollte einen Sprengstoffanschlag in Berlin verüben. Vor dem Aachener Landgericht räumte er ein, Sprengkörper gebaut und zu einer Demonstration am 1. Mai gebracht zu haben.

 

Einen Sprengstoffanschlag in Berlin vorbereitet zu haben, hat ein mutmaßlicher Neonazi hat am Freitag vor dem Aachener Landgericht gestanden. Der 20-Jährige räumte ein, Sprengkörper gebaut und sie in einem Bus in die Bundeshauptstadt gebracht zu haben. Sein mutmaßlicher 25 Jahre alter Komplize soll erst auf der Fahrt nach Berlin von den Plänen des Jüngeren erfahren zu haben.

 

Der Prozessauftakt gegen die beiden Männer wurde von einem erheblichen Polizeiaufgebot begleitet. Gleich zu Beginn hatten die beiden Angeklagten angekündigt, sich zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen äußern zu wollen. Neben dem geplanten Sprengstoffanschlag werden den beiden Männern auch rechtsextremistische Schmierereien zur Last gelegt.

 

Zudem sollen sie versucht haben, ein „autonomes Zentrum“ einer linksgerichteten Gruppierung in Brand zu stecken.

 

Für den geplanten Sprengstoffanschlag habe er in der Wohnung des Mitangeklagten sechs Toilettenpapierrollen mit Silvesterknallern und Glasscherben gefüllt, sagte der 20-Jährige. Der Ältere habe davon nichts gewusst. Laut Polizei wollten die beiden mutmaßlichen Neonazis die Sprengkörper am 1. Mai 2010 am Rande einer Demonstration in Prenzlauer Berg einsetzen. Im Falle einer Zündung hätten Menschen zumindest verletzt werden können. Durch eine Polizeikontrolle war der Anschlag jedoch verhindert worden.

 

Zu den rechtsextremistischen Schmierereien bekannte sich der 25-Jährige. Er gab an, Parteibüros, einen jüdischen Friedhof und einen Zeitungsverlag mit Hakenkreuzen und rechtsextremistischen Parolen beschmiert zu haben. Er sei dabei betrunken gewesen, sagte der Mann. Der 20-Jährige habe an den Schmierereien selbst nicht mitgewirkt, ihn aber nicht zu den Tatorten gefahren. Für den Prozess am Landgericht sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil wird Ende Februar gerechnet. (dapd)