Gestern machten In Düsseldorf ca. sechzig Menschen lautstark ihrem Unmut über die Räumung der Liebig 14 Luft.
Die Spontandemo begann um 20. 45 Uhr am Linken Zentrum Hinterhof und bewegte sich dann in Richtung der Kiefernstrasse. Aufgrund ihrer Besetzungsgeschichte wurde diese als symbolisches Ziel ausgewählt. Auf der Demonstration wurden Parolen wie "Kein Tag ohne autonomes Zentrum" und "Rigaerstrasse liebig bleibt- one struggle one fight" skandiert, um Solidarität mit der Liebig 14 und anderen bedrohten Hausprojekten auszudrücken.
Deutlich verspätet traf Team Green ein, um den Protest von der Strasse zu drängen, was ihnen aufgrund der sich nur langsam vergrößernden Zahl der Einsatzkräfte aber nicht gelang. Die Demonstrant_innen entzogen sich in unmittelbarer Nähe des Zielortes der Demo dem polizeilichen Zugriff, indem sie auf einen Parkplatz auswichen. Dort löste sich die Demo selbstbestimmt auf und zerstreute sich.
Am 2.2.2011 hatte sich in Form der Räumung des selbstbestimmten, unkommerziellen Wohnprojekts Liebig 14 ein weiteres Mal der alltägliche Verwertungszwang realisiert. In der kapitalistischen Gesellschaft werden Güter wie Nahrung oder Wohnraum nicht produziert und bereitgestellt, um Bedarf zu decken, sondern um die Selbstverwertung des Kapitals am laufen zu halten. Im konkreten Fall bedeutet dies, dass Wohnraum von Leuten entwendet wurde, die ihn sinnvoll zu nutzen wussten. Dies geschah mit dem Zweck, mit dem Gebäude den maximalen Profit zu erwirtschaften.
Wir lehnen eine Gesellschaft ab, in der nur zahlungskräftige Bedürfnisse befriedigt werden! Wir fordern, dass Nahrung, Wohnraum und alles weitere denen zu Gute kommen, die sie benötigen! Wir fordern den Kommunismus!
Wir werden auch in Zukunft unseren Protest auf die Strasse tragen und Widerstand leisten.
Es ist immer auch ein Angriff auf uns alle!