Muc: 35 Verhaftungen bei "1000 Kreuze Marsch"

1000 Kreuze Marsch

35 Verhaftungen bei Gegenprotesten des „1000 Kreuze Marsch“ – Proteste gegen „Trauermarsch“ der reaktionären Abtreibungsgegner*innen um „EuroProLife“ von Polizei unterbunden!
Am 30.10.2010 marschierten etwa 250 fundamentalistische Christ*innen und Mitglieder rechtsgerichteter Organisationen im Rahmen des „1000 Kreuze Marsches“ durch München. Dabei wollten sie ihre Forderungen nach einem Abtreibungsverbot propagieren.

 

Etwa 100 Gegendemonstrant*innen blockierten bereits am Ort der Auftaktkundgebung (Beginn 14:30 Uhr, Sendlinger Tor) durch Tanzen, lautes Singen und feministische Sprechchöre die reaktionäre Veranstaltung. Vor dem Marsch wurde eine Anarchiefahne gehisst und ein umgedrehtes Kreuz der Christ*innen mit Lufschlangen behängt. Mit massiver Polizeipräsenz wurde der Marsch durchgesetzt, jedoch weiterhin mit Sprechchören, Klatschen, Tanzen und guter Stimmung begleitet.

Es gelang nach ca 500 m den Zug für 30 Minuten aufzuhalten. Hierbei kam es allerdings zu massiver Polizeigewalt und insgesamt 35 Verhaftungen. Demonstrant*innen wurden gekesselt, teilweise aneinander mit Handschellen abgeführt und bis 21 Uhr im Polizeipräsidium Ettstraße festgehalten.

Hierbei ist festzuhalten. dass von Seiten der Gegendemonstrant*innen keinerlei Gewalt oder Gefahr ausging. Der massive Polizeieinsatz war in jedem Fall und sogar für Münchner Verhältnisse unerwartet repressiv.


Trotz des massiven Polizeieinsatz schafften es mehrere Aktivist*innen in den Fundimarsch und starteten von dort aus verschiedene kreative Aktionen. Zwei Männer küssten sich und hissten die Regenbogenfahne und hielten ihr Kreuz verkehrtherum. Zwei weitere Kreuze kamen den Christ*innen abhanden, wurden zerstört und in einem Brunnen am Isartor entsorgt.

Simone Kraft, Mitbegründerin des „Pro Choice Bündnis München“ meint dazu: „Es war nur für kurze Zeit möglich, den 1000 Kreuze Marsch mit feministischen Parolen und Transparenten kritisch zu begleiten. Das heutige Vorgehen der Polizei ist ein Skandal. Protest gegen reaktionäre Gruppen und christlichen Fundamentalist*innen ist legitim, legal und gerade in München dringend notwendig.“