Übersetzung eines flyers, der auf einer versammlung in paris entstand und mittwoch verteilt wurde
Seit mehr als drei Wochen ist im Land eine Soziale Bewegung auf dem Weg. Die Rentenreform war ihr Ausgangspunkt.
Uns ist sehr wohl bewusst, dass alles getan wird, die Waffe des Streiks weniger effizient zu machen. Der Staat wendet die Mittel des Rechts an, die Fesseln der Gesetze und Strafanträge; außerdem zielt die Atomisierung, die Segmentierung, die in den letzten dreißig Jahren aus der Umstrukturierung des Kapitals entstand, darauf ab, die zerstörerische Kraft des Streiks zu neutralisieren. Die hauptsächliche Bedeutung der Massendemonstrationen, mit ihren ja dann begrenzten Auswirkungen, war für die Basis, sich Legitimität zu schaffen und über den von den Gewerkschaften aufgenötigten Rahmen hinauszuwachsen, über ihn hinauszugehen.
Durch die Blockade, insbesondere in den strategisch wichtigen Sektoren der Petrochemie und der Transporte, hat sich die Bewegung die Mittel gegeben, das Kräfteverhältnis zu verschärfen, trotz der Versuche der Macht und der Medien, gute Streikende und Blockierende voneinander zu trennen, wie sie es lange Jahre mit Demonstranten und Randalierern getan hatten. Aber genau diese Unterscheidung ist es - wer hat die Legitimität zu kämpfen und wer hat sie nicht - die zerstört werden muss. So waren es die mit einem Krachen in der Bewegung aufkreuzenden SchülerInnen, die Einrichtungen oder Verkehrswege blockierten und auch Unruhen anzettelten, die eine gewisse Wut gegen den Staat und die Ware ausdrückten.
Für all jene, die in dieser Reform nichts anderes sehen als ein Element der allgemeinen Verschlechterung unserer Lebensbedingungen; für all jene, die nicht unbedingt die unmittelbare Möglichkeit haben, die Produktion zu blockieren, sich aber weigern zu resignieren;
Für all jene, die denken, dass es notwendig ist, die kategorialen Trennungen zu überwinden, die vom Kapital instand gehalten werden; für sie alle kann die Praxis der Wanderblockaden effizient sein. Verstärken wir bestehende Blockaden und schaffen neue dort, wo wir es für nützlich erachten; aber finden wir uns auch wieder, um uns zu koordinieren und zu organisieren.
Wenn die Gewerkschaften in Übereinstimmung mit Regierung und Medien gegenwärtig das Spiel abzupfeifen scheinen, dauert die Bewegung dennoch an. Der diffuse und zähe Zorn lassen das Gegenteil von dem erahnen, was sie ankündigen: Nicht das Ende des Kampfes, sondern den Anfang von ihrem Ende! Wir treffen uns wieder in Versammlung, um zu diskutieren, wie es mit der Bewegung weitergeht.
Treffpunkt am Porte St Martin (M° Strasbourg – St Denis) für einen Zug innerhalb der Demo unter dem Banner "Grève, blocage, emeute, chaque âge saccage sa cage" [Streik, Blockade, Aufruhr, jedes Alter plündert seinen Käfig].
Donnerstag 19 Uhr, am CCIP, 21ter Rue Voltaire, M° Rue des boulets – Freitag 19 Uhr, am CIP, 17 quai de Charente, M° Corentin Cariou – Die weiteren Treffpunkte werden bekannt gegeben auf http://paris.indymedia.org unter dem Titel "Erste Runde: Wir machen weiter!"
kontakt: turbin at riseup dot net
übersetzt von
http://translationcollective.wordpress.com