Repression und Hausdurchsuchungen bei Tierrechtsaktivist*innen in Passau und Salzburg. Ähnlich wie auch bei den absurden Vorwürfen gegen den Journalisten Jan Pfeifer (Bericht zur Nerzfarmrecherche auf linksunten) versucht die Tierausbeutungsindustrie und die staatliche Repression kritischen Journalismus mundtot zu machen und massiv einzuschüchtern. In beiden Fällen wird den journalistisch Tätigen vorgeworfen sie hätten durch ihre unerlaubte Anwesenheit in Tierfabriken viele nichtmenschliche Tiere getötet bzw. deren Tod verursacht. Und das ausgerechnet von den Profiteur*innen der Tierausbeutung und deren Mörder*innen. Die folgenden Gerichtsverfahren und Hausdurchsuchungen sind aber tatsächlich ein Versuch kritischen Journalismus zu zensieren. Die Repression ist ein Versuch zu verhindern, dass die Realtät in Tierfabriken an die Öffentlichkeit gelangt.
Der Horror nimmt kein Ende - erneute Hausdurchsuchungen gegen Tierrechstaktivist*innen!
Gestern gegen 7.00 Uhr
Morgens drangen erneut ein halbes Dutzend Beamte des 'Landesmat für
Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung' mit vorgehaltenem
Durchsuchungsbefehl in die Räumlichkeiten zweier Personen ein und durchsuchten in
einer viereinhalb stündigen Aktion alles nach irgendwelchen Beweismitteln ...
Wie bereits berichtet wurde, fanden am
28.09.2010, in Salzburg und Passau wieder Hausdurchsuchungen bei zwei
Tierrechtsaktivist*innen statt. Hier eine erste Reaktion und Hintergrundinfos der Betroffenen:
In Salzburg war ein Aktivist des Tierschutzvereins Respektiere
betroffen. Bei ihm fand bereits am 21. Mai 2008, am Tag der
österreichweiten Durchsuchungswelle gegen die Tierrechtsbewegung (dazu
z.B.:Was bisher geschah)
eine Hausdurchsuchung statt, da auch ihm damals vorgeworfen wurde,
Mitglied in einer Kriminellen Organisation nach §278a StGB zu sein. Die
Ermittlungen gegen ihn wurden aber im Spätsommer 2009 eingestellt, so
wie bei rund dreißig weiteren Beschuldigten (dazu z.B. einePresseerklärung). Die übrigen 13 Aktivist_innen stehen seit März 2010 in Wr. Neustadt vor Gericht.
Die zweite Hausdurchsuchung fand in einem "Gandenhof" bei Passau in Bayern statt.
Die Hausdurchsuchungen gründen sich laut Berichterstattung auf dem Vorwurf der Sachbeschädigung bei einer Schweinemast in Deutschland (Bilder einer anderen deutschen Schweinemast finden auf dokumentiere.de). Die Belüftungsanlage soll ausgefallen oder ausgeschaltet worden sein.
Einer der dunkelsten Tage der Vereinsgeschichte, jener 21. Mai 2008, ist noch immer nicht wirklich verarbeitet - und schon erfolgt der nächste Niederschlag. Der Albtraum wiederholte sich - gestern gegen 7.00 Uhr Morgens drangen erneut ein halbes Dutzend Beamte des 'Landesmat für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung' mit dem vorgehaltenen Durchsuchungsbefehl in unsere Räumlichkeiten ein und durchsuchten in einer viereinhalb stündigen Aktion all unser Hab und Gut nach irgendwelchen Beweismittel; ausgesandt worden waren die "Offiziellen" dieses mal von unseren grün gekleideten Nachbar-Sheriffs aus Bayern.
Grund: im Februar dieses Jahres stieß ein Rechercheteam auf eine "Tierfabrik", wo hunderte Schweine zusammengepfercht auf den Tod im Schlachthaus warteten. Die Zustände vor Ort waren entsetzlich, ein totes Schwein wurde in einer Bucht von anderen aufgegessen, ein schwerstverletztes Tier, offensichtlich mit gebrochenem Becken, war im Zwischengang 'entsorgt' worden, ohne jegliche Hilfe zum Sterben zurück gelassen. Wir erstatteten Anzeige, doch die Überraschung war eine große, als am übernächsten Tag der Landwirt den Tod von mehr als 160 Schweinen vermeldete...und jetzt haltet euch fest, welche 'einem Sabotageakt' zum Opfer gefallen sein sollten - nach den Worten des Farmbesitzers...
TierrechtsaktivistInnen, denen Ehrfurcht vor dem Leben als Leitmotiv allen Handelns dient, sollen 163 Tiere mutwillig erstickt haben????? Noch dazu die selben Leute, die am Tag zuvor die entsetzlichen Missstände den Behörden gemeldet hatten?????
Mehr möchten wir im Augenblick nicht dazu sagen; zu schwer lastet der Schock der vergangenen Stunden auf uns, ein Gefühl der Ohnmacht, der unbändigen Wut, der Niedergeschlagenheit und des alles-hinwerfen-wollens wird soeben abgelöst vom unbezwingbaren Kampfgeist. Wer wenn nicht wir, dass ist die Devise, wer wenn nicht wir sollte dafür sorgen, dass solche Tierquälereien ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden!
Die Frage, die wir nun beantwortet haben wollen, ist jene: Was kümmert's einen Landwirten, der alle paar Monate 1.000 Schweine in den Schlachthof karrt, ob einige davon nicht gemeuchelt werden, sondern einen Erstickungstod finden; dann Mitleid vorzutäuschen, tränenreich vom 'Verlust' sprechen, ist eine Geschichte, die denkende Mesnchen nicht abkaufen können. In Wahrheit befindet sich der 'Geschädigte' in einer so genannten 'Win-Win'-Situation - nun spricht niemand mehr von schrecklichen Zuständen, vom Nichteingreifen bei offensichtlich letalen Verletzungen, vom Nicht-Entfernen toter Tiere aus der Bucht; wird ein Opfer gefunden, bezahlt der oder die den 'Schaden', wenn nicht, dann die Versicherung. So wird mit einer kleinen Aussage der Täter zum Opfer.
wir sind wieder einmal schwer getroffen, aber nicht besiegt...