Anlässlich des bundesweiten Aktionstages "Tatort Kurdistan" am 1. September hat es in 17 Städten Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen gegeben, die auf die Verbindung von Politik und Rüstungskonzernen mit dem Krieg in Kurdistan aufmerksam machten. (Terz 07./08.10) In Düsseldorf demonstrierten etwa 150 KriegsgegnerInnen lautstark von der Nordstraße zum Firmensitz der Rheinmetall AG.
Es war ein sonniger Mittwochabend, viele Menschen flanierten über die Nordstraße, als sich etwa 150 TeilnehmerInnen an der Haltestelle Nordstraße trafen, um durch Derendorf zu demonstrieren. Der Auftakt der Demonstration war die Rede der Landtagsabgeordneten Hamide Akbayir (Die LINKE.), die den Widerstand gegen das Ilisu-Staudammprojekt in Kurdistand vorstellte. Die Demonstration setzte sich im Anschluss in Bewegung und zog über die Nordstraße zum Dreieck. Mit Parolen, Transparenten und Flugblättern wurde das Anliegen der Demonstration den PassantInnen näher gebracht. "Die Reaktionen waren sehr verschieden: Von positiver Zustimmung bis zu rassistischen Ausfällen war alles dabei. Mit dieser Demonstration ist es uns auf jeden Fall gelungen, Aufmerksamkeit für unser Anliegen zu erreichen", bilanziert Anne Bremer vom 'Aktionsbündnis gegen Militarismus und Krieg' (AMK), das unter anderem zur Demonstration aufrief.
Auf der Zwischenkundgebung am Dreieck stellte die VVN/BdA die Bedeutung des Internationalen Antikriegstages vor und verwies auf die Kontinuität imperialistischer Kriege. Anschließend sprach ein Vertreter des kurdichen Studierendenverband YXK über die aktuelle Situation in Kurdistan und die Bedeutung der BRD für die Kriegspolitik des türkischen Staates. Der letzte Teil der Demonstation führte über die Ulmenstraße, vorbei an der JVA zum Firmensitz der Rheinmetall AG. Hier bildeten die Reden vom AMK zur Geschichte und Wirken des Rüstungskonzern und die Mobilisierungsrede der Roten Antifa Duisburg gegen den Naziaufmarsch in Dortmund vom 4. September. Ein kurzes Grußwort bedachte auch die zwei politische Gefangen Faruk und Ahmet in der JVA, denen wegen Mitgliedschaft in einer ausländichen terroristischen Vereinigung (§129b) vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf der Prozess gemacht wird.
Die Polizei hielt sich bei der im Vorfeld nicht angemeldeten Demo weitestgehend zurück. Sie war vor allem darauf bedacht, das Zeigen von verbotenen Fahnen und das Rufen von verbotenen Parolen, die Solidarität mit der PKK und ihrem seit 1999 in Isolationhaft sitzenden Vorsitzenden Adullah Öcalan zum Ausdruck brachten. Für Anne Bremer war die Demonstration ein Erfolg. Sie stellt fest: "Es ist uns mit dieser Demonstration eine erfolgreiche Kooperation zwischen antimilitaristischen und antifaschistischen Gruppen einerseits, sowie türkischen und kurdischen Organisationen andererseits gelungen. Wir konnten unsere lokale antimilitaristische Praxis mit dem Fokus interantionaler Solidarität verbinden."
Das dies nicht die letzte Aktion bleibt steht fest. So haben sich die AktivistInnen der Kampagne "Tatort Kurdistan" am 10. September in Köln getroffen und weitere Schritte zu planen. Mehr Infos, Berichte und Material bietet dazu die Kampagnenwebsite www.tatort-kurdistan.blog.de. Eines hat die Kampagne auf jeden Fall schon geleistet: Der Krieg in Kurdistan und der Widerstand der Kurdinnen und Kurden ist wieder deutlicher in den Blick der radikalen Linken gerückt.
Video zur Demo: http://www.youtube.com/watch?v=jKidalpdAME.