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BZ: "Bild" verbreitet Panik – doch die Anti-Nato-Demo bleibt friedlich
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Erstveröffentlicht:
01.04.2009
Freiburg steht noch, die Stadt wurde nicht in Schutt und Asche gelegt. Die Leser der Bild -Zeitung müssen einen Tag nach der Anti-Nato-Demo gewundert haben. Denn das Blatt hatte zuvor alle verfügbaren Teufel an die Wand gemalt.
All die "Bild"-Phantastereien hatten dennoch Folgen: Viele Geschäftsleute waren tief verunsichert, etliche Läden in der Innenstadt schlossen am Montag früher als üblich. Mit Holzplatten vernagelte Schaufenster, die einige Medien (und auch die Bild vom Dienstag) meldeten, hat es aber nicht gegeben. Viele Geschäftsleute blieben so gelassen wie Michael Walter von der Löwen-Apotheke am Bertoldsbrunnen, die beim Demoauftakt mitten im Geschehen lag. Weil dort der Weg von der Salzstraße auf die Kaiser-Joseph-Straße von Demonstranten, Polizisten und Zuschauern versperrt war, nutzten viele die Apotheke als Durchgang: zur einen Tür rein, zur anderen raus – manche schoben sogar das Rad durch: "Es ist doch spannend hier", so der Apotheker. Groß wie selten war das Medienaufgebot in der Stadt. Interessant zu beobachten: Einerseits forderten die Demonstranten auf Pappschildern "Keine Kameras", andererseits inszenierten die Clowns für die Fotografen ihre Choreographie.
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