Krawalle in zahlreichen Stadtteilen, Dauereinsatz, kaum Schlaf - die Polizei geht beim G20-Einsatz an ihre Grenzen. Der stern hat am Rande der Proteste mit einem Beamten gesprochen. Er gibt Einblick ins Seelenleben der Einsatzkräfte.
Von Ruben Rehage und
Jonas Breng (19:45 Uhr)
Ein Polizist aus Hamburg, 29 Jahre alt, berichtet:
Ich bin vollkommen am Ende, wie wir alle hier. Wir sind seit 30 Stunden im Einsatz, dazwischen eineinhalb Stunden Schlaf auf der Pritsche.
Wir haben heute Nachmittag an den Landungsbrücken so eine Art Notversorgung aufgebaut, weil mehrere Kollegen zusammengebrochen sind. Denen war einfach zu heiß, die sahen aus wie nach vier Stunden Sauna.
G20-Einsatz der Polizei: Anzüge wiegen fast 20 Kilo
Unsere Anzüge wiegen fast 20 Kilo, und dann musst du noch rennen und kämpfen. Ich war gestern bei der "Welcome-to-Hell"-Demo ganz vorne, als das eskaliert ist. Schwer zu sagen, ob die Strategie der Chefs richtig war, die Demo an der Stelle aufzulösen. Das hat jedenfalls ordentlich geknallt, wir hatten mehrere verletzte Kollegen.
Eigentlich brauchen wir dringend Verstärkung. Aber es sind schon alle hier aus Deutschland. Wir wollen nicht rumheulen. Aber bis Sonntag durchhalten wird hart.