Im Rahmen des G20-Gipfels wurden verschärfte Grenzkontrollen in Deutschland durchgeführt. Auch in Sachsen haben die Bundespolizisten ein wachsames Auge gehabt und zogen viele Kriminelle aus dem Verkehr.
Sachsens Bundespolizei hat während der Grenzkontrollen zur Absicherung des Hamburger Gipfels etliche Treffer erzielt. Wie Christian Meinhold von der Bundespolizeidirektion in Pirna mitteilte, wurden zwischen dem 12. Juni und 11. Juli insgesamt mehr als 200.000 Reisende kontrolliert. Schwerpunkte waren die A17 bei Breitenau an der tschechischen und die A4 bei Ludwigsdorf an der polnischen Grenze. Etwa 150 offene Haftbefehle seien dabei vollstreckt worden. Allein in 80 Fällen klickten am Kontrollpunkt der A17 kurz vor Tschechien die Handschellen. Etwa 50 Personen wurde an der polnischen Grenze bei Ludwigsdorf festgenommen.
Kein Bezug zum G20-Gipfel
Die Festnahmen hatten mit dem G20-Gipfel allerdings nichts zu tun. Die Masse sind laut Meinhold Strafvollstreckungen gewesen. Wenn etwa eine offene Geldstrafe vor Ort nicht beglichen werden konnte, komme der Betroffene ersatzweise für die im Haftbefehl vorgesehene Ersatzfreiheitsstrafe in Haft, erklärt der Mitarbeiter der Bundespolizei. Zudem wurde 70 Leuten die Einreise verweigert. Aber auch hier gab es keinen Zusammenhang mit dem Gipfel in Hamburg.
Umsonst waren die Kontrollen in Sachsen deshalb nicht: Über 800 Fahndungstreffer konnten laut Bundespolizei erzielt werden. Dabei handelte es sich sowohl um zur Fahndung ausgeschriebene Personen als auch um Gegenstände. Desweiteren wurden 300 Straftaten festgestellt, so das Fahren ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschungen und Drogenschmuggel. 400 Menschen wollten unerlaubt einreisen, wobei 24 von ihnen von Schleusern transportiert wurden.
Zur Absicherung des G20-Gipfels haben Bundespolizisten vier Wochen lang an allen deutschen Grenzen zu den Nachbarstaaten des Schengenraums Kontrollen durchgeführt. Wie das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mitteilte, hatte man in diesem Zeitraum 917 Menschen die Einreise verweigert. Darunter waren 61 Personen, die im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel zurückgewiesen wurden. Bei einigen von ihnen fanden die Kontrolleure Vermummungs- und Schutzausrüstung, andere waren als Gewalttäter polizeibekannt. Außerdem nahmen die Bundespolizisten in diesen Tagen deutschlandweit 774 per Haftbefehl gesuchte Straftäter fest.