Dessau - Etwa ein halbes Jahr nach dem Brandanschlag auf das Justizzentrum Dessau warten die Kriminalisten weiter auf den Durchbruch. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte Frank Pieper, Sprecher der Staatsanwaltschaft Dessau, ohne konkret zu werden. Eine Spur nach Berlin dementierte Pieper. „Die gibt es nicht.“
In der Nacht zum 19. Januar hatten unbekannte Täter an vier Stellen Feuer gelegt - an zwei Hintertüren des Landgerichts, der Vordertür des Amtsgericht und der Eingangstür der Staatsanwaltschaft, Der Sachschaden ging in die Zehntausende. Vorige Woche erst wurden die Hintertüren des Landgerichts repariert. Die Vordertür des Amtsgerichts ist noch immer ein Provisorium.
Die Kriminalisten hatten direkt nach der Tat aufwändig Spuren gesichert, es waren auch spezielle Mantrailerhunde zum Einsatz gekommen. Im Umfeld gab es großflächige Befragungen. Klar ist bislang, dass Brandbeschleuniger zum Einsatz kam. „Wahrscheinlich Benzin“, sagte Pieper, auch wenn ein letztes Gutachten noch ausstehe. Zudem steht inzwischen fest, dass die Türen nacheinander angezündet wurden. Die Ermittler gehen von mehreren Tatverdächtigen aus, ohne sich auf eine Zahl festlegen zu wollen. Nach der Tat war im Internet auf einer linken Seite ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Wie authentisch das ist, wollte Pieper auch ein halbes Jahr später nicht bewerten. „Das werden wir erst ganz genau wissen, wenn wir die Täter haben.“ (mz)