Schwere Ausschreitungen in Rigaer Straße – Barrikaden in Flammen

Erstveröffentlicht: 
17.06.2017

Unbekannte zünden mehrere Mülltonnen in der Rigaer Straße in Berlin an. Unzählige Pflastersteine liegen auf der Straße, Autos werden zerstört. Ein Helikopter kreist über der Gegend auf der Suche nach den Tätern.

Mülltonnen und Autos in Flammen, fliegende Pflastersteine: Gegen Mitternacht ist es in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain zu schweren Ausschreitungen gekommen. Dutzende Randalierer zündeten alles an, was sie finden konnten, und attackierten Polizisten. Das bestätigte die Polizei gegenüber der WELT.

„Es flogen Flaschen und Böller“, sagte ein Sprecher der Polizei. Auch Autos und ein Toilettenhäuschen gingen in Flammen auf. Baustellenabsicherungen brannten, Autoscheiben gingen zu Bruch. „Eine Polizistin wurde leicht verletzt“, sagte der Sprecher. Sie bekam einen auf sie geworfenen Feuerwerkskörper ab.

Die Täter flüchteten nach Angaben der Polizei. Die Randalierer waren vermummt, berichtet der Sprecher. Ein Hubschrauber der Polizei kreiste in der Nacht über dem Wohnviertel und suchte die Gegend mit Scheinwerfern ab.

 

Die Ausschreitungen fanden vor allem an der Kreuzung Liebigstraße/Rigaer Straße statt. Dort wurde von den Randalierern auch ein Teil der Straße aufgerissen.

 

Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten die brennenden Straßenbarrikaden löschen. Ob es bei dem Zwischenfall noch mehr Verletzte gab, ist noch unklar.

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, um die Lage zu beruhigen. Mehrere Einsatzkräfte sicherten die Straße auch auf den Dächern umliegender Gebäude ab.

Mindestens eine Person wurde nach Informationen der WELT verhaftet. Es entstand ein erheblicher Sachschaden, zahlreiche Autos wurden zerstört.

In der Rigaer Straße leben in einigen früher besetzten Häusern Unterstützer der linksautonomen Szene. Seit Jahren wird die Polizei dort immer wieder angegriffen. Die Täter zünden Autos an, beschädigen Neubauten und bedrohen Anwohner, die sich gegen die Gewalt stellen.

 

Zuletzt warfen dort vor drei Wochen Vermummte Steine und andere Gegenstände auf Polizisten. Der alte Senat aus SPD und CDU bekam das Problem ebenso wenig in den Griff wie bisher die neue Landesregierung aus SPD, Linker und Grünen.