-IN- Kundgebung am Samstag gegen die "Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt"

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Am kommenden Samstag rufen wir zur Kundgebung in Ingolstadt vor der VHS auf: Aufruf zur Kundgebung gegen die Frühjahrestagung der „Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt“

Die Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt e.V. (kurz: ZFI, auch Institut für Zeitgeschichtsforschung Ingolstadt) ist ein geschichtsrevisionistischer Verein in Ingolstadt. Sie wurde 1981 maßgeblich von Alfred Schickel (1933–2015), Hellmut Diwald (1924–1993) und Alfred Seidl (1911–1993) als Konkurrenz zum Institut für Zeitgeschichte in München gegründet. Der Verein hat derzeit ca. 500 bis 600 Mitglieder und veranstaltet jährlich eine Frühjahrs- und Herbsttagung.

 

Laut Bernd Wagner (1994) gilt die ZFI in Deutschland als „geistiges Zentrum rechtsextremer Kreise für historische Forschung“. Auf Tagungen und Veranstaltungen werde eine systematische Verharmlosung des Nationalsozialismus und die Leugnung der Kriegsschuld betrieben. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit Zeitschriften wie Junge Freiheit, Europa Vorn, Nation und Europa und Deutschland in Geschichte und Gegenwart, die ähnliche Ziele verfolgen. Der ehemalige Leiter der ZFI, Alfred Schickel, schrieb 1980, dass die Zahl von sechs Millionen ermordeter Juden „heute in der zeitgeschichtlichen Wissenschaft nicht mehr ernsthaft vertreten“ werde (vgl. wikipedia – ZFI).

 

Alfred Lehmann (CSU), Ingolstadts ehemaliger Oberbürgermeister, und Horst Seehofer gelten als prominente Unterstützer der ZFI, so nahm Lehmann vor seinem Amtsantritt mehrmals an Tagungen teil und dankte den Verantwortlichen, so die Deutsche Nationalzeitung (48-2006), „für ihr Wirken und Ihre Standfestigkeit“ zum 25. Jubiläum im November 2006. Horst Seehofer sendete in seiner damaligen Funktion als bayerischer Landwirtschaftsminister „sehr persönliche“ Grußworte zu eben diesem Jubiläum (vgl. VVN/BDA im Dez. 2006).

 

Umerziehung der Deutschen?
Am Samstag, den 10. Juni 2017, findet in der VHS Ingolstadt die Frühjahrstagung der ZFI statt. So weit, so gut – doch was ist dort geboten? Auf dem Programm stehen Reden und Vorträge von Gernot Facius (Bonn) zu den Themen „Interne Aussprache zum Stand der ZFI-Reaktivierung“, „Zweierlei Schicksal – Deutsche Vertriebene damals, Migranten heute.“ sowie von Dr. Mario Kandil (Linnich) über „Die Umerziehung der Deutschen nach den beiden Weltkriegen 1914/18 und 1939/45“ und Prof. Dr. Gebhard Geiger (München) über „Politik und Sicherheit im digitalen Zeitalter – Deutschlands Herausforderung im modernen Informationskrieg“ (vgl. AIDA Archiv im Mai 2017).

Wer sind nun diese Referenten und besteht vielleicht gar keine Verbindung mehr zu den rechten Ansichten von Schickel und Co.? Doch. Dr. Mario Kandil sprach unter anderem auf einem Kongress, an dem auch der ehemalige Stellvertretende Vorsitzende der Republikaner (REP) und NPD-Bundesvorstandsmitglied Arne Schirmer teilnahmen.

Gernot Facius schrieb beispielsweise für die extrem rechte Seite Junge Freiheit. In einem Artikel heißt es:„Geht es um heimatpolitische Fragen, verhält sich der BdV [Bund der Vertriebenen, Anm. d. Red.] nicht anders als die Regierenden: Er beschränkt sich auf politisch korrektes Gesäusel über einen ,Brückenbau‘ zu den Nachbarn im Osten“ (ZF 22/15).

Obwohl es in den letzten Jahren eher ruhig geworden ist um die ZFI, fand im Jahr 2016 ebenfalls eine Frühjahrs- und eine Herbsttagung statt. Nach dem Tod von Alfred Schickel steht die ZFI seit Juni 2016 unter der neuen Leitung von Gernot Facius, Artikel zur Herbsttagung 2016 erscheinen anschließend u. a. in den ultrarechten Publikationen Junge Freiheit, WitikoBrief und Aula (vgl. AIDA Archiv).

 

Den rechten Schulterschluss brechen!
Wir wollen nicht hinnehmen, dass im Schatten der schützenden CSU-Regierung hier in Ingolstadt in Seelenruhe Geschichtsrevisionismus betrieben wird!
Wir wollen sämtliche Versuche, die Geschichte umzudeuten, die Verbrechen der Wehrmacht und des Naziregimes zu leugnen oder zu relativieren, nicht unbeantwortet lassen!


Wir wollen der versuchten Normalisierung rechtsradikaler Positionen unsere deutliche Kritik entgegensetzen!

Kommt am Samstag, den 10. Juni, um 10:00 Uhr zur VHS Ingolstadt und positioniert euch mit uns gegen diese Tagung!

Gruppe „La Resistance“ – Ingolstadt www.larainfo.blogsport.de

Aufruf der Arbeisgruppe Antifaschismus Ingolstadt -AGAIN-