Ledenhof wird abgesperrt: Samstag AfD-Kundgebung in Osnabrück – Polizei plant Großaufgebot

Erstveröffentlicht: 
06.06.2017

Osnabrück. Die AfD Osnabrück veranstaltet am Samstag, 10. Juni, erneut eine Kundgebung in Osnabrück. Ab 18.30 Uhr soll Dietmar Friedhoff am Ledenhof sprechen. Die Polizei wird wieder mit einem Großaufgebot vor Ort sein.

 

Friedhoff ist der stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbandes Hannover und Direktkandidat für die kommende Bundestagswahl.

 

Die Kundgebung ist bei der Stadt angemeldet, bestätigt ein Sprecher auf Nachfrage unserer Redaktion. Am heutigen Dienstag findet ein Kooperationsgespräch zwischen AfD, Stadt und Polizei statt, um das Sicherheitskonzept zu besprechen.

 

Polizei plant Großaufgebot

 

Denn offiziell ist zwar noch keine Gegendemonstration bei der Stadt angemeldet, dennoch rechne die Polizei mit mehreren hundert AfD-Gegnern, sagt Polizeisprecher Frank Oevermann unserer Redaktion. Daher werde die Polizei „ähnlich aufgestellt sein wie bei vorherigen Veranstaltungen dieser Art“. Bei der AfD-Kundgebung in Osnabrück im April war die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort, die den Marktplatz mit sogenannten Hamburger Gittern abgesperrt hatte.

 

Die Absperrgitter kämen auch diesmal am Ledenhof zum Einsatz, um AfD-Sympathisanten und -gegner voneinander zu trennen, sagt Oevermann. Die Antifa Osnabrück kündigte via Twitter bereits Protest an.

 

„Äußere Sicherheit“ als Thema

 

Der Ankündigung des AfD-Kreisverbandes zufolge wird Friedhoff unter anderem über die „äußere Sicherheit“ sprechen. Auf Nachfrage unserer Redaktion beim Kreisverband konkretisiert der stellvertretende Vorsitzende Hartwig Knoops, es gehe um die Landesverteidigung – etwa die Bundeswehreinsätze in Afghanistan und Incirlik in der Türkei. Diese Einsätze seien durchaus umstritten. Friedhoff ist Oberstleutnant der Reserve.

 

Auf der Kundgebung wird Knoops zufolge auch Daniel Wolf sprechen. Er ist der Kreisvorsitzende der AfD und gilt als Unterstützer des umstrittenen Landeschefs Armin Hampel. Ferner sei ein „Überraschungsgast“ möglich, sagt Knoops. Bei früheren öffentlichen Auftritten Friedhoffs hatten die Bundesvorstandsmitglieder Beatrix von Storch und Armin Hampel gesprochen.

 

AfD-Kundgebung im April

 

Erst am 18. April dieses Jahres hatte die AfD in Osnabrück eine Kundgebung veranstaltet, bei der die EU-Abgeordnete Beatrix von Storch und der Landeschef Armin Hampel sprachen. 2000 Menschen demonstrierten lautstark gegen die Veranstaltung. Aufregung hatte es um einen mutmaßlichen Hitlergruß eines Mannes aus den Reihen der AfD-Anhänger gegeben, an dem die Polizei nach Ermittlungen aber inzwischen zweifelt.