Vortrag & Diskussion mit Referent*innen von „Karakök Autonome“
Die Situation in der Türkei hat sich seit einem Jahr drastisch verändert. Bereits zuvor verfolgte das Erdogan-Regime zwar eine zunehmend repressive und konservative Linie. Seit dem 15. Juli 2016 ist es jedoch zu einer deutlichen Verschärfung gekommen, nachdem es zu einem Putschversuch gegen die Regierung kam. Das Ereignis ist dabei durchaus kritisch zu sehen, weisen doch verschiedene Punkte darauf hin, dass es sich um ein inszeniertes Ereignis handelt.
Im Anschluss an den Putschversuch wurde der Ausnahmezustand verhängt, welcher von der Regierung intensiv dazu genutzt wurde, um kurzfristige Gesetzgebungen zu eigenen Gunsten zu beschließen. Es folgte eine immense Repressionswelle, wobei mehrere Zehntausend Menschen festgenommen wurden. Gerade fortschrittliche und revolutionäre Kräfte sowie die kurdische Bewegung waren und sind immer noch Opfer dieser „Säuberungen“. Gleichzeitig nimmt die institutionelle Religion einen zunehmend dominanten Raum in der Gesellschaft ein.
Im Rahmen des immer noch verhängten Ausnahmezustandes wurde letztlich am 16. April 2017 über eine Verfassungsreform abgestimmt, welche von massiver Repression, Regierungspropaganda und Wahlfälschung begleitet wurde.
Ausgehend von den Veränderungen im vergangenen Jahr, möchten wir über die Situation in der Türkei berichten. Danach möchten wir darüber diskutieren, was dies im Speziellen für die anarchistische Bewegung bedeutet. Besonders wichtig scheint uns die Frage danach, wie in der aktuellen Situation von Ohnmacht und Repression eine anarchistische Strategie aussehen könnte.
Eintritt frei – Spende erwünscht
Am 17.6. um 19 Uhr im DemoZ Ludwigsburg | Wilhelmstr. 45/1 in 71638 Ludwigsburg