Liebe Freundinnen und Freunde, im Schatten der NRW-Landtagswahl wurde am 16. Mai die Transportgenehmigung für die Castor-Transporte auf dem Neckar von Obrigheim nach Neckarwestheim erteilt. Diese Castortransporte lösen jedoch nicht das Atommüllproblem, sondern verschaffen EnBW nur einen kostengünstigeren Umgang damit. Wir solidarisieren uns mit den Protesten vor Ort und rufen zur Anti-Atom-Demo AUF und AN dem Neckar jetzt Sonntag, 21. Mai auf. Los gehts um 12 Uhr auf dem Festplatz in Kirchheim, Abschluss an der Schleuse Lauffen. Alle Infos.
Nach der NRW-Landtagswahl ist der atompolitische Ausblick spannend: Eine mögliche Schwarz-Gelbe Landesregierung hat sich indirekt die Stilllegung der belgischen Schrott-Reaktoren auf die Fahnen geschrieben - die CDU hat es im Wahlprogramm und gemeinsam hatten CDU und FDP Anfang April in einem Entschließungsantrag sogar die Rücknahme der Export-Genehmigunögen für Brennelementelieferungen gefordert (im Gegensatz zum Ursprungsantrag von SPD und Grünen...). Daran werden wir eine neue Regierung immer wieder erinnern! Ebenso, dass auch die Uranlieferungen aus Gronau gestoppt werden müssen - hier tragen Urenco und das Land NRW eine klare Mitverantwortung für den katastrophalen AKW-Betrieb in Belgien.
Gleichzeitig müssen wir davon ausgehen, dass eine neue Landesregierung die Atomstandorte Ahaus, Gronau, Jülich, Duisburg gar nicht auf dem Schirm hat. Die FDP will laut Wahlprogramm sogar Atomforschung uneingeschränkt zulassen. Z. B. an Kugelhaufenreaktoren im Forschungszentrum Jülich oder Zentrifugen zur Urananreicherung bei der Enrichtment-Technology-Company (ETC), dem Joint-Venture von Areva und Urenco in Jülich. Hier ist also weiterhin unser gemeinsames Engagement notwendig!
Bislang haben 15.000 Menschen ihre Teilnahme an der Menschenkette Aachen - Tihange angekündigt und immer mehr Busse werden organisiert. Inzwischen gibt es auch einen Trailer, den ihr in die Kinos bringen könnt, meldet euch dazu bei ausgestrahlt. Alle Infos und Material unter https://www.chain-reaction-tihange.eu/de/
Die jüngsten Berichte zum möglichen Einsatz von durch Urenco angereichertem Uran im US-Atombombenprogramm gibt es inzwischen eine ausführliche Erklärung im umweltfairändern-Blog. Da die USA demnach auch in naher Zukunft nicht über eine eigene (militärische) Urananreicherungsanlage verfügen, muss die Bundesregierung die Lieferungen von Urenco an die USA stoppen. Urananreicherung stilllegen - hilft gegen SuperGAU und Atombomben! http://umweltfairaendern.de/2017/05/us-atombombe-urenco-und-die-bundesregierung-atomenergiebombe-fuer-anfaengerinnen/: "Darf ein Unternehmen unter deutscher Regierungs-Kontrolle, das strikt auf die Nichtverbreitung von Atomwaffentechnik festgelegt ist, Uran an ein Unternehmen liefern, das daraus bedeutsame Zutaten für die US-Atomwaffen erzeugt oder wäre das verboten?"
Solidarische Grüße
Sofa Münster