St. Pauli - Der Ballsaal des Millerntor-Stadions wird für die Zeit des G20-Gipfels zum „alternativen Medienzentrum“. So soll eine Plattform für eine gesamtgesellschaftliche politische Debatte entstehen, zu der Journalisten, Freelancer und Aktivisten aller G20-Staaten eingeladen sind.
Als „Alternative zum Hochsicherheitsambiente des offiziellen G20-Medienzentrums“ konzipiert bietet das FC/MC (steht für „Media Center“/„Friends of Critic“), das alternative Medienzentrum, Arbeitsplätze und Diskussionsplattformen für Medien- und Kulturschaffende aller Formate.
Die Demonstrationen und anderen Veranstaltungen gegen den Gipfel, die auf den Straßen stattfinden, sollen von hier mit Hintergrunddiskursen versehen und kontextualisiert werden. „Während Hamburgs Innensenator Andy Grote die Camps gegen den G20-Gipfel verhindern möchte, freuen wir uns, unweit der 'roten Zone' einen weiteren Baustein der Infrastruktur gegen G20 ankündigen zu können“, sagt Paul Ratzel, einer der Organisatoren des FC/MC.
Die Ziele des alternativen Medienzentrums reichen allerdings über die Live-Berichterstattung zum Treffen der Staats- und Regierungschefs hinaus. Interviews und Pressekonferenzen mit internationalen Gästen sollen Kritik, vor allem aber Alternativen zu G20 formulieren. „Wir wollen den G20-Gipfel in Hamburg nutzen, um eine gesamtgesellschaftliche Debatte zu alternativen globalen Politikweisen zu vertiefen“, so Ratzel.
Das FC/MC versteht sich als Plattform des freien Journalismus, abseits staatlicher oder wirtschaftlicher Interessen, wie aus der Website der Organisation hervorgeht. Das „MC“ im Namen steht hier für „Media Center“ (Medienzentrum), das FC ist bewusst mehrdeutig gewählt und kann beispielsweise „Free Communication“ (freie Kommunikation), „Fruitful Collaboration“ (fruchtbare Kollaboration) oder „Friends of Critic“ (Freunde der Kritik) bedeuten.
Das FC/MC wird vom 4. bis 9. Juli durchgehend geöffnet sein. Der G20-Gipfel, zu dem die Staatschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer anreisen, findet am 7. und 8. Juli in Hamburg statt.