Am Lindenauer Hafen geht es in großen Schritten voran. Im neu entstehenden Leipziger Stadtviertel haben soeben die ersten Familien ihre Häuser bezogen. Wo sich aktuell die Kräne drehen, sollen in den nächsten Jahren etwa 500 Wohnungen entstehen - darunter auch Sozialwohnungen.
Leipzig. Die riesige Freifläche vor den Speichern am Lindenauer Hafen ist kaum wiederzuerkennen. Kräne und zwei riesige Baugruben bestimmen jetzt das Bild. Daneben haben die ersten beiden von 31 Selbstnutzer-Familien gerade ihre frisch errichteten Reihenhäuser bezogen.
Bei einem Investoren-Treffen vor Ort verkündete am Donnerstag Sebastian Pfeiffer von der städtischen Entwicklungsgesellschaft LESG lauter gute Nachrichten. Demnach sind nun alle für Investoren bestimmte Baugrundstücke verkauft. Die Kommune habe dabei reichlich zehn Millionen Euro eingenommen – das sind 2,4 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. „Am wichtigsten ist aber, dass hier zeitnah 470 Wohnungen entstehen. Am Lindenauer Hafen wird jetzt richtig gebaut“, sagte er.
Auch Sozialwohnungen entstehen
Zwar sei das sächsische Programm zum Sozialen Wohnungsbau ein wenig zu spät für das künftige Hafenviertel gekommen. Doch nahe der Zufahrt von der Plautstraße, erklärte Pfeiffer weiter, solle bis zum Jahr 2019 noch eine Kita mit 105 Plätzen hinzukommen: „Plus Sozialwohnungen im Segment von 6,50 Euro pro Quadratmeter in den Obergeschossen.“
Welche Miethöhen die Investoren kalkulieren, dazu gab es am Donnerstag keine konkreten Angaben. Der Markt sei stark in Bewegung und das Projekt so besonders, dass die Preise erst in einigen Monaten feststehen, meinte beispielsweise Silvio Sickert von der Firma Eyemaxx. Sie hat gerade den Hochbau von 89 Wohnungen samt Tiefgarage gestartet. Am Weitesten fortgeschritten ist das Projekt der Tauchaer Firma Otto Heil: In 66 Wohnungen am Ufer sollen im Herbst 2018 die ersten Mieter einziehen. Weitere Baustellen beginnen – nachdem jüngst mehrere Investoren gewechselt hatten – in diesem Herbst, 2018 alle übrigen Vorhaben, so Pfeiffer.
Alte Baracken und Landzunge sollen verschwinden
Übrigens: Nach LVZ-Informationen bestehen inzwischen gute Chancen, dass die Stadt Leipzig noch dieses Jahr Flächen vom Freistaat Sachsen am gegenüberliegenden Ufer des Hafens übernehmen kann. Dann sollen dort alte Baracken verschwinden und ein Grünzug entstehen, perspektivisch auch eine Landzunge im Wasserbecken weggebaggert werden.
Jens Rometsch