Wahlkampf in NRW: Politiker im Visier von Extremisten

 Diese Bilder, die die Herner CDU verbreitet, zeigen Sven Rickerts Auto vor und nach dem Anschlag. FOTO: CDU Herne
Erstveröffentlicht: 
28.04.2017

Düsseldorf. Beschmierte Hauswände, ein brennendes Auto und ein Schuss auf ein Parteibüro: Allein in den vergangenen Tagen hat es drei Attacken gegeben. Zudem werden nach Angaben der Polizei immer mehr Wahlplakate zerstört.

 

Von Christian Schwerdtfeger

 

Der Schock sitzt noch tief bei Sven Rickert. Die Bilder von seinem ausgebrannten Wahlkampfwagen lassen ihn nicht los. Das sei ganz erschreckend, sagt der CDU-Landtagskandidat aus Herne. Der Grund für den Brand steht noch nicht fest. Sachverständige untersuchen das Fahrzeug noch, um einen technischen Defekt als Ursache ausschließen zu können. Der 42-Jährige hält einen Anschlag auf sein Auto für möglich. Zeugen hätten zum Tatzeitpunkt ein anderes Fahrzeug in der Nähe mit laufendem Motor stehen gesehen. Anschließend soll es mit hoher Geschwindigkeit davongefahren sein.

 

Während des Landtagswahlkampfes sind Politiker und ihre Parteien zunehmend Anfeindungen und Anschlägen ausgesetzt. Allein seit dem vergangenen Wochenende hat es inklusive des mutmaßlichen Brandanschlags auf das Auto des Herner Landtagskandidaten in NRW drei solcher Fälle gegeben.

Schmierereien in Essen

So beschädigten Unbekannte das Haus und das Auto des Essener AfD-Politikers Guido Reil, beschmierten es mit Farbe und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Auf das Parteibüro der Linken in Bottrop wurde vorgestern sogar geschossen. In Neuss waren zuvor schon Reifen des Wahlkampfbusses von SPD-Landtagskandidat Arno Jansen zerstochen worden. In allen Fällen ermittelt der Staatsschutz. Täter konnten aber bislang noch nicht gefasst werden.