Neustadt – Eine verkohlte, rußgeschwärzte Fassade, die Metalltür ist völlig zerstört: Spuren eines Angriffs mit einer Brandbombe mit hohem Sachschaden.
MOLOTOW-ATTACKE AUFS JOBCENTER!
Es geschah in der Nacht zum Dienstag. Polizeisprecher Nils Matthiesen zu BILD: „Der Notruf ging genau um drei Uhr bei uns ein.“ Polizisten und Feuerwehrleute löschten die Tür vom Gebäude an der Neuenlander Straße ab, ein Nebeneingang. Schadenshöhe: 12 000 Euro. Matthiesen: „Von einem Einbruch gehen wir nicht aus. Dafür gibt es keine Spuren.“
Nach BILD-Informationen wurde der Anschlag mit einem „Molotow-Cocktail“ begangen. Für solche Wurf-Brandsätze wird eine Flasche mit einer benzingetränkten Stoff-Lunte verschlossen, angezündet, geworfen.
Die Stimmung unter vielen Jobcenter-Mitarbeitern ist gedrückt. Ein Sachbearbeiter zu BILD: „Bisher gab es öfter mal Pöbeleien von unzufriedenen Kunden. Aber bei Feuer-Attacken kriegt man Angst.“
Jobcenter-Chefin Susanne Ahlers (57): „Wir sind sehr erschrocken. Solche Anschläge gab es hier noch nie. Der Betrieb im Gebäude war aber nicht beeinträchtigt und geht normal weiter."
Der oder die Täter hinterließ kaum Spuren. Der Polizeisprecher: „Wir suchen dringend Zeugen, die im Bereich Neuenlander Straße Verdächtiges bemerkten. Dazu zählen auch schnell startende Autos.“
Zu dem Brandanschlag habe sich eine Gruppe von Linksaktivisten bekannt, berichtete der „Weser-Kurier“. Die Redaktion hatte ein Schreiben erhalten, das auf einen Zusammenhang mit den Protesten gegen den G20-Gipfel im Juli in Hamburg hinweist. Das Jobcenter sei „ein Ort der Erniedrigung“, bei dem „der ganze Mist humanistisch-demokratischer Ideologie“ vollends abfalle, heißt es laut „Weser Kurier“ in dem Schreiben.